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GPS-Tracker bei Demenz: Ortungssysteme für Demenz-Patienten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 18. November 2024
Lesedauer: 13 Minuten
© justhavealook / istockphoto.com

In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnen Technologien, die die Sicherheit und die Lebensqualität verbessern, immer mehr an Bedeutung. Besonders für Demenzkranke stellen GPS-Tracker eine wertvolle Unterstützung dar. Diese innovativen Geräte ermöglichen nicht nur die Echtzeit-Ortung, sondern bieten auch eine Vielzahl von Funktionen, die das Leben sicherer machen. Die kleinen Geräte können entscheidend dazu beitragen, ihre Unabhängigkeit zu wahren und gleichzeitig ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Von Sensoren für den Notfall über Sturzsensoren bis hin zu Geofencing-Technologien – die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten Angehörigen sowie Betreuern eine beruhigende Kontrolle über die Sicherheit ihrer Liebsten. 

Alles auf einen Blick:

  • Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz und verlieren nicht nur ihre Erinnerungen, sondern auch die Orientierung. 
  • Wer sein Gedächtnis verliert, braucht Hilfe. Technische Unterstützung mithilfe eines GPS-Trackers kann hier die Lösung sein. 
  • Die kleinen Geräte sind gut versteckt in Uhren, Ketten oder am Gürtel. Sie melden sich sofort, wenn der Betroffene seinen vorher festgesteckten Radius verlässt. 
  • Personenortung ist nicht ohne Weiteres möglich, hier gibt es strenge rechtliche Vorschriften.

Was ist Demenz?

Ist jemand von Demenz betroffen, baut seine geistige Leistungsfähigkeit ab. In der Regel verschlechtern sich 

  • Erinnerung und Gedächtnis
  • Denkvermögen
  • Motorik
  • Sprache
  • Persönlichkeit 
  • Orientierung

Durch eine solche Erkrankung ist der ganze Mensch in seinem Erleben erschüttert. 90 Prozent aller Demenzerkrankungen sind nicht heilbar und die meisten von ihnen beginnen so schleichend, dass sie zunächst nicht als wirkliches Problem wahrgenommen werden. [1]

SCHON GEWUSST?
Der Begriff Demenz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie “weg vom Geist”. Damit wird die Erkrankung ziemlich genau beschrieben. Die geistigen Fähigkeiten der Betroffenen werden immer mehr eingeschränkt, bis hin zum Verlust.

Nicht jede Demenz verläuft gleich, im Gegenteil. Die Erkrankung ist sehr persönlich und kann auch in Mischformen auftreten. Die wohl bekannteste Form der Demenz ist auch die häufigste: die Alzheimer-Krankheit. Aber es gibt noch einige andere Demenzformen wie 

  • die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen entsteht 
  • die frontotemporale Demenz, die sich weniger durch Gedächtnisstörungen zeigt, als mehr in Verhaltensänderungen und im Sprachgebrauch
  • die Parkinsondemenz, eine Begleiterscheinung von Parkinson
  • die Frühdemenz, die Menschen, die eher bei Menschen unter 65 auftritt und schon allein deswegen auch starken psychischen Stress auslöst 
  • die reversible Demenz, die durch andere Erkrankungen entsteht und damit heilbar ist

und viele andere. 

Wie viele Menschen in Deutschland leiden an Demenz? 

In Deutschland leben rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Bis zum Jahr 2050 wird diese Zahl – aufgrund der Altersstruktur unserer Gesellschaft – voraussichtlich um eine Million steigen. [2] Die Nationale Demenzstrategie, eine Initiative der Bundesregierung, hat zum Ziel, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in Deutschland nachhaltig zu verbessern und ein offenes, demenzfreundliches Klima in der Gesellschaft zu schaffen.

Die Nationale Demenzstrategie zielt darauf ab:

  • ein gesellschaftliches Bewusstsein für Menschen mit Demenz zu schaffen
  • umfassende Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige bereitzustellen
  • die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern
  • eine demenzsensible medizinische und pflegerische Versorgung zu gewährleisten

Die Umsetzung der Strategie wird von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis begleitet. Die Strategie wurde in Zusammenarbeit von über 70 Akteuren entwickelt, darunter die Bundesregierung, die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Länder und Kommunen, Verbände des Gesundheitswesens und der Pflege, Sozialversicherungsträger, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.



Was sind GPS-Tracker bei Demenz?

GPS-Tracker sind kompakte Ortungssysteme, die zur Echtzeit-Ortung von Objekten, Fahrzeugen oder Personen eingesetzt werden. Der Hauptgrund für die Verwendung eines solchen Trackers zur Personenortung bei Demenzerkrankten ist die Gewährleistung ihrer Sicherheit. Menschen mit Demenz neigen häufig dazu, orientierungslos umherzuwandern und sich zu verirren. Ein GPS-Tracker ermöglicht es Angehörigen oder Pflegenden, den Aufenthaltsort der Person schnell zu ermitteln, wenn diese sich verirrt hat oder nicht nach Hause zurückfindet.

Es wirkt wie Kontrolle, aber in Wahrheit kann ein GPS-Tracker die Selbstständigkeit von Menschen mit Demenz fördern. Anstatt sie ständig zu überwachen oder sogar einzuschließen, können Betroffene mit einem Tracker ausgestattet mehr Freiheit genießen. Sie können selbstständig spazieren gehen, während Angehörige die Gewissheit haben, sie im Notfall orten zu können. Das reduziert auch die Sorge der Angehörigen. Besonders sinnvoll ist ein GPS-Tracker, wenn die Demenzerkrankung schon weiter fortgeschritten ist. In diesem Stadium marschieren Betroffene immer wieder plötzlich und unangekündigt los, vergessen dann aber den Heimweg und ihre Adresse.

"Ältere Frau sitzt nachdenklich auf einer Parkbank an einem sonnigen Herbsttag. Sie trägt einen grauen Strickpullover und schaut in die Ferne, umgeben von unscharfen Bäumen im Hintergrund. Ihr Gesichtsausdruck wirkt ruhig, aber leicht melancholisch.
Mithilfe eines GPS-Trackers ist es möglich, verwirrte Demenzkranke zu orten © photobac / istockphoto.com

Für welche Patienten eignen sich Ortungssysteme?

  • für Demenzkranke mit starken Orientierungsschwierigkeiten selbst in ihrer bekannten Umgebung
  • für Betroffene mit Weglauftendenz, die die Neigung haben, sich zum Beispiel auch mitten in der Nacht aufzumachen
  • für Erkrankte in einem fortgeschrittenen Stadium, die nicht mehr nach Hause finden 
  • für Demenzkranke, die in einem Heim oder im betreuten Wohnen untergebracht sind

Welche Modelle von Ortungssystemen gibt es? 

GPS-Tracker bieten eine wertvolle Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, indem sie helfen, den Aufenthaltsort der Betroffenen zu überwachen und im Notfall schnell zu reagieren. Versteckt sind die Tracker oft in Ketten oder Armbanduhren mit Sicherheitsverschluss. Es gibt aber auch Clips, die man am Gürtel befestigen kann. Folgende Modell werden besonders häufig verwendet: 

  • Uhren: Diese Ortungssysteme sehen aus wie herkömmliche Armbanduhren, sind jedoch mit GPS-Technologie und Sicherheitsarmband ausgestattet. Oft verfügen sie über Zusatzfunktionen wie Notrufknöpfe oder Telefonfunktionen.
  • Schlüsselanhänger: Bei diesem Sender handelt es sich um kompakte Geräte, die am Schlüsselbund befestigt werden können. Sie bieten Basisfunktionen zur Ortung und teilweise zusätzliche Features.
  • Armbänder: Diese werden am Handgelenk getragen und sind meist wasserfest. Sie können kontinuierlich am Körper des Trägers verbleiben und bieten neben der Ortungsfunktion oft weitere Funktionen.
  • Halsketten: Als Kette um den Hals getragen, sind diese Tracker meist einfache Basisversionen, die unauffällig unter der Kleidung getragen werden können.
  • Handgeräte: Flexible Geräte, die in der Tasche, im Mantel oder am Gürtel mitgeführt werden können. Sie bieten oft erweiterte Funktionen und eine einfache Handhabung.
  • Tracking-Schuhe: Gegenstände wie eine Handtasche bleiben oft zuhause liegen, die Schuhe aber meist noch angezogen. Ein Personen-Tracker als Einlegesohle kann hier die Lösung sein.
Detailaufnahme einer älteren Hand, die auf den roten Knopf eines Notrufarmbands drückt. Das Armband, getragen am Handgelenk, dient als Sicherheitsmaßnahme, um im Notfall Hilfe zu rufen. Die Haut der Person zeigt Zeichen des Alters, und das Armband hat ein robustes Design für eine einfache Bedienung.
Ein SOS-Armband mit Trackingfunktion schützt die Kranken und entlastet die Pflegenden © Elmar Gubisch / istockphoto.com

Bei der Auswahl eines passenden GPS-Trackers sollten Faktoren wie

  • Tragekomfort, 
  • Akkulaufzeit, 
  • Genauigkeit der Ortung und 
  • zusätzliche Funktionen wie Sturzerkennung 

berücksichtigt werden. Es ist wichtig, ein Modell zu wählen, das den individuellen Bedürfnissen des Betroffenen entspricht und im Alltag gut integriert werden kann.

GPS-Tracking bei Demenz: die Rechtslage

Soll eine Person, die sich dauerhaft zeitlich und örtlich nicht mehr orientieren kann, mit einem  GPS-Tracker ausgestattet werden, kann dies eine freiheitsentziehende Maßnahme im Sinne von § 1831 Absatz 4 Bürgerliches Gesetzbuch darstellen. [3] GPS-Tracker sollten daher nur im Einvernehmen mit der betroffenen Person verwendet werden. Der Einsatz sollte idealerweise frühzeitig besprochen werden, solange die erkrankte Person noch geschäftsfähig ist, um die Vorteile wie mehr Freiheit und Sicherheit zu erklären. Ist die Person nicht mehr einwilligungsfähig und für unmündig erklärt worden, dann ist die Unterschrift des gesetzlichen Vormunds erforderlich. Im Zweifelsfall kann eine Genehmigung des Betreuungsgerichts benötigt werden. So wird sichergestellt, dass die Rechte der betreuten Person gewahrt bleiben und sie vor Missbrauch geschützt wird. Denn: Der Schutz der Privatsphäre und die Würde des Menschen müssen immer respektiert werden. Aber: Es gibt auch Urteile, die klarstellen, dass GPS-Systeme, die über einen Alarm verfügen und die Lokalisierung ermöglichen, dem Grundbedürfnis eines Menschen nach Mobilität entsprechen.  Ein Ortungssystem einzusetzen muss also wohlüberlegt und abgesichert sein.

Wie funktionieren GPS-Tracker bei Demenzpatienten? 

Menschen mit Demenz haben oft einen gesteigerten Bewegungsdrang bei gleichzeitigem Verlust der Orientierung. GPS-Tracker nutzen das Global Positioning System (GPS), um ihre aktuelle Position zu bestimmen und diese Informationen über Mobilfunknetze oder andere Kommunikationsmittel zu übertragen. 

Sie empfangen dabei Signale von Satelliten, um Breitengrad und Längengrad zu berechnen. Die ermittelten Standortdaten werden in Echtzeit an ein zentrales System oder eine App gesendet, sodass Benutzer die Position des verfolgten Objekts jederzeit abrufen können. Es ist möglich, ein Areal festzulegen, bei dessen Verlassen eine Betreuungsperson gewarnt wird – heutzutage in der Regel über das Smartphone. Das Live-Tracking aktualisiert sich alle paar Minuten, ähnlich einem Navigationsgerät. 

Welche Funktionen kann ein GPS-Tracker haben?

  • SOS-Knopf: Er ist auch für Menschen mit Demenz in Notfällen leicht zu bedienen.  Idealerweise können mindestens drei Notfallkontakte hinterlegt werden.
  • integrierter Sturzsensor: Er übermittelt bei Unfällen automatisch den exakten Standort. Für den Fall eines Fehlalarms sollte die Möglichkeit bestehen, den Notruf vor Ort zu deaktivieren, Mikrofon und Lautsprecher sollten integriert sein.
  • langlebige Batterie: Sie sollte auch im Standby-Modus eine ausgedehnte Nutzungsdauer gewährleisten. Hochwertige Geräte bieten eine Akkulaufzeit von bis zu 60 Tagen.
  • Geofence, das sichere Zonen definiert: Verlässt ein Träger mit Weglauftendenz diesen Bereich, wird sofort ein Alarm mit Live-Standort ausgelöst und fortlaufend aktualisiert.
WAS IST GEOFENCE?
Geofencing ist ein Kunstwort, das sich aus den englischen Begriffen „geographic“ (geografisch) und „fence“ (Zaun) zusammensetzt. Es bezeichnet einen digitalen Zaun, der ein bestimmtes geografisches Gebiet einschließt.


Die Vor- und Nachteile von GPS-Trackern bei Demenzkranken im Überblick

VorteileNachteile
erhöhte Sicherheit für Demenzkrankemögliche Einschränkung der Privatsphäre
schnelle Ortung bei Weglauftendenz und OrientierungsverlustAbhängigkeit von Akkulaufzeit und Netzabdeckung
Förderung der Selbstständigkeitethische Bedenken bezüglich Überwachung
Entlastung für pflegende AngehörigeKosten für Anschaffung und laufenden Betrieb
Möglichkeit zur Einrichtung von Geofencemögliche Ablehnung durch den Demenzkranken
Zusatzfunktionen wie Notruf oder SturzerkennungNotwendigkeit regelmäßiger Wartung und Aufladen
Verringerung von Angstzuständen bei Betroffenen und Angehörigentechnische Herausforderungen für ältere Nutzer
Flexibilität durch verschiedene Trageoptionen (Uhr, Anhänger etc.)mögliche Fehlalarme oder ungenaue Ortung

Wie viel kostet ein GPS-Tracker für Demenzkranke?

Die Preise für GPS-Tracker variieren erheblich je nach Modell, Funktionsumfang und Qualität. Einfache Basismodelle sind bereits ab etwa 50 Euro erhältlich. Mit steigender Funktionalität und Leistungsfähigkeit steigen auch die Kosten:

  • einfache Tracker: 50 bis 100 Euro
  • Mittelklasse-Geräte: 100 bis 200 Euro
  • High-End-Tracker: 200 bis 500 Euro und mehr

GPS-Uhren oder multifunktionale Smartwatches mit integriertem GPS können deutlich teurer sein, oft im Bereich von 200 bis 1000 Euro, abhängig von Marke und Ausstattung.

Für die Datenübertragung benötigt ein GPS-Tracker in der Regel eine SIM-Karte. Hierfür gibt es verschiedene Optionen:

  1. Prepaid-Lösungen: flexibel, aber oft teurer bei regelmäßiger Nutzung, die Kosten variieren je nach Verbrauch
  2. monatliche Pauschalen: feste monatliche Gebühr, meist zwischen 5 und 15 Euro, abhängig vom Datenvolumen und vom Anbieter
  3. spezielle GPS-Tracker-Tarife: einige Anbieter bieten maßgeschneiderte Tarife für GPS-Tracker an, die kostengünstiger sein können, zum Beispiel gibt es SIM-Karten, die für etwa 35 Euro pro Jahr eine Daten-Flat für GPS-Tracker anbieten
  4. integrierte eSIMs: manche moderne Tracker verfügen über vorinstallierte eSIMs, die bereits im Kaufpreis enthalten sind und keine zusätzlichen monatlichen Gebühren verursachen

Bei der Wahl des passenden Tarifs sollten Sie den geplanten Einsatzbereich des Trackers berücksichtigen. Für internationale Nutzung sind Tarife mit günstigen Roaming-Optionen oder Multi-Netz-Fähigkeit empfehlenswert. 

Wer übernimmt die Kosten für ein Ortungssystem?

Ein GPS-Tracker für Personen mit einer Demenzerkrankung wird als technisches Pflegehilfsmittel eingestuft. Dies eröffnet die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Pflegekasse, sofern das Gerät einen nachweisbaren pflegerischen Nutzen hat oder zur Förderung der Selbstständigkeit der betroffenen Person beiträgt.

Voraussetzungen für die Kostenübernahme

  1. ärztliche Verordnung: Ein Arzt muss den GPS-Tracker als Pflegehilfsmittel verschreiben.
  2. detaillierte Hilfsmittel-Verordnung: 
    • genaue Beschreibung des Bedarfs
    • Darlegung des pflegerischen Nutzens
    • idealerweise Angabe der spezifischen Produktgruppe im Hilfsmittelverzeichnis
  3. individuelle Prüfung: Im Gegensatz zu anderen Hilfsmitteln gibt es bei GPS-Trackern keine standardisierten Preisvereinbarungen mit den Pflegekassen. Jeder Fall wird individuell geprüft und entschieden.

Diese 3 Dinge sollten Sie beachten

  1. Begründung des Nutzens: Es ist ratsam, in der Verordnung konkret darzulegen, wie der GPS-Tracker die Sicherheit und Lebensqualität des Demenzpatienten verbessert, zum Beispiel durch Ermöglichung selbstständiger Spaziergänge bei gleichzeitiger Sicherstellung schneller Hilfe im Notfall.
  2. Kostenvoranschlag: Es empfiehlt sich, der Pflegekasse einen Kostenvoranschlag für das gewünschte GPS-Tracker-Modell vorzulegen.
  3. Widerspruchsrecht: Bei einer Ablehnung der Kostenübernahme besteht die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen. Hierbei kann die Unterstützung durch den verordnenden Arzt oder eine Pflegeberatung hilfreich sein.


Fazit

Die Sorge um Demenzkranke ist eine hohe Belastung für die Angehörigen. Ist die Krankheit fortgeschritten, entsteht häufig ein ausgeprägter Bewegungsdrang zu jeder Tages- und Nachtzeit. Um für etwas mehr Sicherheit zu sorgen, ist es möglich, mit Ortungssystemen wie einem GPS-Tracker zu arbeiten – unter der Voraussetzung, der Betroffene ist damit einverstanden. Diese Geräte lassen sich relativ unauffällig positionieren und melden sich, sobald der Demenzkranke seinen gewohnten Radius verlässt. Aber: Kein Gerät oder System kann garantieren, dass eine Person mit Demenz nicht verloren geht oder wenn sie verloren gegangen ist, schnell gefunden wird.

GPS-Tracker bei Demenz: Häufig gestellte Fragen

Wie lange hält der Akku eines GPS-Trackers?

Die Akkulaufzeit variiert je nach Modell und Nutzungsintensität. Häufige Live-Ortung verbraucht mehr Energie als der Standby-Modus.

Entstehen laufende Kosten bei der Nutzung eines GPS-Trackers?

Ja, neben den Anschaffungskosten können Kosten für eine SIM-Karte und eventuell für ein Daten-Abo anfallen, um die Ortungsdaten zu übertragen.

Benötige ich technische Vorkenntnisse zur Nutzung eines GPS-Trackers?

Die meisten GPS-Tracker sind benutzerfreundlich gestaltet und erfordern keine besonderen technischen Kenntnisse. Die Einrichtung und Bedienung erfolgt in der Regel über eine Smartphone-App.

Gibt es GPS-Tracker, die sich in Lieblingsgegenstände integrieren lassen?

Manche Demenzkranke haben besondere Bindungen zu bestimmten Objekten. Ein in einen Gehstock oder eine Handtasche integrierter Tracker könnte unauffälliger und akzeptierter sein.

Wie können GPS-Tracker in Therapieansätze integriert werden?

Aus dem Auslesen der Daten kann ein therapeutischer Nutzen gezogen werden. Zum Beispiel können die Daten in der Ergotherapie zur gezielten Förderung von Orientierung und Selbstständigkeit genutzt werden.

Quellen

[1] „Was ist Demenz?“ BMG, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-demenz/was-ist-demenz.html. Zugegriffen 14. November 2024.

[2] „Nationale Demenzstrategie“. BMFSFJ, https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/aeltere-menschen/demenz/nationale-demenzstrategie. Zugegriffen 14. November 2024.

[3] „§ 1831 BGB Freiheitsentziehende Unterbringung und freiheitsentziehende Maßnahmen“. Buergerliches-gesetzbuch.info, https://www.buergerliches-gesetzbuch.info/bgb/1831.html. Zugegriffen 15. November 2024.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.