Sanimio.de Icon
Barrierefreies Bad

Badewanne zu Dusche umbauen: Ablauf, Kosten & Zuschüsse

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 28. Februar 2025
Lesedauer: 21 Minuten
© Usawadee / istockphoto.com

Mit dem Älterwerden oder eingeschränkter Mobilität ändern sich die Anforderungen an das eigene Zuhause – besonders im Badezimmer. Was einst als entspannendes Bad in der Wanne geschätzt wurde, kann plötzlich zur Herausforderung werden. Der Umstieg auf eine komfortable, barrierearme Dusche ist daher für viele Haushalte eine sinnvolle Entscheidung, um Sicherheit und Lebensqualität zu erhalten oder sogar zu steigern. Doch ein solcher Umbau will gut durchdacht sein. Welche Duschvariante passt am besten? Welche Kosten kommen auf einen zu und gibt es finanzielle Unterstützung? Welche zusätzlichen Komfortfunktionen machen das tägliche Duscherlebnis noch angenehmer? Eine sorgfältige Planung hilft dabei, die beste Lösung zu finden – für mehr Unabhängigkeit und Wohlbefinden.

Alles auf einen Blick:

  • Eine begehbare Duschkabine erleichtert den Zugang und minimiert das Unfallrisiko.
  • Der Umbau umfasst die Entfernung der alten Wanne, die Anpassung des Bodens und die Installation der neuen Dusche.
  • Zum Einsatz kommen Duschwannen beziehungsweise Duschtassen, wasserresistente Fliesen und rutschfeste Oberflächen.
  • Die Kosten für eine barrierefreie Duschkabine statt einer Badewanne beginnen – je nach Umfang des Umbaus – bei 3.500 Euro.
  • Finanzielle Entlastungen bieten unter anderem die Pflegekasse, Förderprogramme und weitere Organisationen.

Für wen ist ein barrierefreies Badezimmer besonders sinnvoll?

Haben Sie durch Ihre Badewanne nicht mehr genug Platz, um sich frei mit Ihrer Gehhilfe oder Ihrem Rollstuhl zu bewegen oder genügt es nicht mehr, eine Badewanne mit Tür einzubauen? In diesen Fällen lohnt sich ein etwas größerer Umbau im Badezimmer, bei dem die Badewanne komplett entfernt und stattdessen eine barrierefreie Dusche eingebaut wird. Folgende Personengruppen profitieren besonders von so einem Badumbau: 

  • Senioren: Mit zunehmendem Alter lassen Beweglichkeit und Kraft nach. Der Einstieg sowie der Ausstieg aus der Badewanne kann mühsam oder sogar gefährlich sein, da das Risiko von Stürzen steigt. Eine begehbare Dusche macht die Körperpflege deutlich leichter. 
  • Menschen mit eingeschränkter Mobilität: Personen mit Gehbehinderungen oder Muskelschwäche haben oft Schwierigkeiten, sich sicher in eine Wanne hinein- und herauszubewegen. 
  • Rollstuhlfahrer: Für Rollstuhlnutzer ist eine herkömmliche Badewanne meist nicht zugänglich. Eine Dusche auf Bodenebene mit einer breiten Türöffnung und Haltegriffen ermöglicht ihnen eine selbstständige Nutzung.
  • Kinder und pflegebedürftige Personen: Kleine Kinder oder Menschen, die Unterstützung beim Baden benötigen, sind in einer Badewanne schwerer zu betreuen. 
  • Personen mit chronischen Schmerzen oder Gelenkerkrankungen: Menschen mit Arthritis, Rheuma oder anderen chronischen Erkrankungen haben oft Schmerzen oder Steifheit in den Gelenken, was das Ein- und Aussteigen aus einer Badewanne erschwert. 
  • Menschen mit Gleichgewichtsstörungen: Personen mit Schwindel, neurologischen Erkrankungen oder Gleichgewichtsproblemen können in einer Badewanne leichter das Gleichgewicht verlieren. 
Gut zu wissen:
Wer regelmäßig badet, verbraucht nicht nur mehr Wasser, sondern auch mehr Energie für das Erhitzen. Der Umstieg auf eine Dusche kann also nicht nur die Körperpflege erleichtern, sondern auch langfristig Kosten sparen.

Wie kann ein Umbau den Wohnkomfort und die Selbstständigkeit erhöhen?

Wer sich nicht mehr ohne Weiteres komplett waschen kann, verliert einen großen Teil seiner Selbstständigkeit. Mit einer begehbaren Dusche kann dieses Hindernis genommen werden, sodass Betroffene sich ohne fremde Hilfe um sich selbst kümmern können. Bei solchen Umbaumaßnahmen sollten Sie auch bedenken: Mehr Selbstständigkeit im Alltag kann auch bedeuten, im gewohnten Umfeld bleiben zu können und einen teuren Umzug ins Pflegeheim so lange wie möglich hinauszuzögern. 

Empfehlenswert ist es, den Umbau von der Badewanne zur Dusche in Angriff zu nehmen, bevor alters- oder krankheitsbedingte Einschränkungen eintreten. Vielmehr kann es eine kluge Entscheidung sein, das Badezimmer frühzeitig barrierefrei und komfortabel zu gestalten. Viele Menschen erleben mit zunehmendem Alter oder durch chronische Erkrankungen eine schleichende Veränderung ihrer Mobilität. Das betrifft zum Beispiel Rücken- und Gelenkprobleme, Gleichgewichtsstörungen oder chronische Erkrankungen wie Rheuma oder Multiple Sklerose. Ein weiterer Punkt für die zukunftsorientierte Planung von der Badewanne zur Dusche ist, dass Sie noch die volle Entscheidungsfreiheit haben und alle nötigen Schritte überlegt angehen können. Denn jetzt können Sie auch in Ruhe darüber nachdenken, ob vielleicht andere Maßnahmen wie ein barrierefreies WC auf lange Sicht sinnvoll wären. Wenn der Alltag bereits erschwert ist, kann es mühsam sein, sich mit Handwerkern abzustimmen, verschiedene Optionen zu vergleichen und sich um die Finanzierung zu kümmern. Oft bleibt dann keine andere Wahl, als schnelle Lösungen umzusetzen. 

Dusche umbauen: Brauche ich die Zustimmung des Vermieters?

Das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG), das am 1. Dezember 2020 in Kraft trat, verbietet eine grundsätzliche Ablehnung von baulichen Veränderungen, die der Barrierefreiheit dienen. Um sie nicht genehmigen zu müssen, bedarf es einem triftigen Grund. Dennoch müssen sich Mieter mit dem Vermieter abstimmen, wenn grundlegende Umbaumaßnahmen an seinem Eigentum durchgeführt werden sollen. Ein Beispiel, in dem die Interessen des Vermieters höher sind, ist das Urteil des Landgerichts Wuppertal vom  29.08.2023 (Az. 8 S 5/23). Ein Mieter wollte sein grundsätzliches Recht gerichtlich einfordern, doch die Arbeiten wären mit erheblichen baulichen Eingriffen verbunden gewesen, die auch die darunterliegende Wohnung beeinträchtigt hätten. Aus diesem Grund entschied das Gericht wegen Unzumutbarkeit für den Vermieter.

Halten Sie am besten alle Vereinbarungen schriftlich fest, damit später keine Missverständnisse oder Streitigkeiten entstehen können. Eine schriftliche Dokumentation schafft Klarheit für alle Beteiligten und dient als rechtlich verwertbarer Nachweis im Zweifelsfall.



Warum verbessert ein Umbau der Badewanne die Sicherheit im Bad?

Laut dem RKI passiert pro Jahr rund 4 Millionen Menschen in Deutschland ein Unfall zuhause. [1] Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass in der Folge allein im Jahr 2023 immerhin mehr als 16.000 Menschen gestorben sind. [2] Viele dieser Unfälle sind Stürze, unter anderem im Badezimmer. Hier gibt es einige Gefahrenstellen, bei denen man so stürzen kann, dass eine Selbsthilfe nicht mehr möglich ist. Eine barrierearme Dusche bietet nicht nur im Alltag mehr Komfort, sondern kann im Notfall sogar entscheidend sein. Stürzt jemand in der Badewanne, kann der hohe Rand schnell zum unüberwindbaren Hindernis werden – sowohl für die betroffene Person als auch für Helfende. Ohne fremde Unterstützung ist das Verlassen der Wanne dann oft nicht mehr möglich. Eine bodengleiche Dusche hingegen ermöglicht einen schnellen und einfachen Zugang, was vor allem für Angehörige oder Rettungskräfte von großer Bedeutung ist. Sie können ohne zusätzliche Hürden eingreifen und die verletzte Person sicher versorgen. Damit trägt eine gut geplante Dusche nicht nur zur täglichen Erleichterung bei, sondern erhöht auch die Sicherheit im eigenen Zuhause erheblich.

Was bedeutet es, eine Wanne in eine Dusche umzubauen?

Das Umbauen einer Wanne zu einer Dusche bedeutet, eine bestehende Badewanne durch eine begehbare Dusche zu ersetzen. Dieser Umbauprozess beinhaltet mehrere Schritte: Zuerst wird die alte Badewanne entfernt, dann erfolgt die Anpassung des Bodens und der Wände, wobei gegebenenfalls Wasser- oder Abflussleitungen verändert werden müssen. Anschließend wird die neue Dusche installiert, meist handelt es sich dabei um eine leicht begehbare Variante, die den Zugang erleichtert und das Unfallrisiko minimiert. Die Wände werden neu gefliest, und Abschlussarbeiten wie das Abdichten der Silikonfugen und die Montage der Armaturen werden durchgeführt. Fast alle Duschvarianten lassen sich barrierearm und barrierefrei gestalten. Welche für Sie infrage kommt, hängt von den baulichen Gegebenheiten und Ihren persönlichen Wünschen ab.

Welche barrierearmen und barrierefreien Duschvarianten gibt es?

  • Bodengleiche (ebenerdige) Duschen sind ohne Einstiegskante direkt in den Boden integriert und ermöglichen einen barrierefreien Zugang. Sie sind meist mit einer Glaswand oder ganz ohne Abtrennung gestaltet. Für den Einbau sind oft eine Anpassung des Bodens und ein spezielles Ablaufsystem erforderlich.
  • Duschwannen sind im Grunde erhöhte Duschen, deren Boden eine feste Duschtasse aus Acryl oder Keramik ist. Aufgrund des kleinen Rands, der das Wasser sicher in der Wanne hält und einen Spritzschutz bietet, sind sie als barrierearm, nicht aber als barrierefrei einzustufen. 
  • Walk-In-Duschen besitzen keine Türen, weswegen sie viel Bewegungsfreiheit und einen erleichterten Ein- und Ausstieg bieten. Aufgrund der offenen Gestaltung sollte der Duschbereich ausreichend groß sein, um Spritzwasser im Bad zu vermeiden.
  • Kabinenduschen zeichnen sich durch ihre festen Wände und eine Tür aus, die vor Spritzwasser schützen. Sie ist in vielen Varianten erhältlich, zum Beispiel mit Schiebe-, Dreh- oder Falttüren. Die geschlossene Bauweise sorgt dafür, dass die Wärme besser in der Dusche bleibt. 
  • Eckduschen sind besonders platzsparend, weil sie in einer Raumecke installiert werden. Abgetrennt werden sie durch runde oder eckige Wände, während der Zugang durch eine Schiebe-, Falt- oder Drehtür ermöglicht wird.
  • Nischenduschen werden in bestehende Wandnischen eingebaut und sind mit einer Tür oder einer Glaswand geschlossen, um das Spritzwasser zu vermeiden. Die Installation ist meist einfach, da bereits drei Wände vorhanden sind.
  • Rundduschen haben eine geschlossene Bauweise und sind geschwungen oder rund. Sie lassen sich am besten in einer Ecke platzieren, bieten aber vorwiegend nur eine schmale Tür, die nicht für jeden Menschen geeignet ist.
  • Dampfduschen kombinieren eine klassische Dusche mit einer Dampffunktion, die wie ein kleines Dampfbad wirkt. Sie verfügen oft über integrierte Massagedüsen, eine Sitzgelegenheit und spezielle Steuerungen zur Einstellung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. 

Welche Merkmale machen eine Dusche barrierefrei?

Barrierefreiheit kann nicht nur im Alter oder bei einer Behinderung wichtig sein. Denn in erster Linie bedeutet „barrierefreie Dusche“, dass diese keine Schwellen mehr aufweist und damit rollstuhlgerecht sowie uneingeschränkt zugänglich ist. Somit können Personen sie unabhängig ihrer körperlichen, sensorischen oder geistigen Fähigkeiten nutzen. Bei barrierearmen Duschen wurden die baulichen und technischen Hindernisse reduziert, weisen aber noch kleinere Einschränkungen in Form einer niedrigeren Einstiegsstufe oder einer schmaleren Tür auf. 

Welche zusätzlichen Hilfsmittel können bei der Ausstattung installiert werden?

  • Einhebelarmaturen für eine einfache Bedienung
  • einstellbares Thermostat zur Vermeidung von Verbrühungen
  • Duschsitz für mehr Komfort und Sicherheit
  • rutschfeste Böden zur Sturzprävention und Standfestigkeit
  • Haltegriffe und Sitzmöglichkeiten für zusätzliche Stabilität und Unterstützung
  • helle, blendfreie Beleuchtung zur besseren Orientierung
  • eingebauter Notrufschalter, um Hilfe zu holen
  • smarte Technologien, die per Sprache bedienbar sind
  • Lichter mit Bewegungsmelder 
  • individuell verstellbare Duschköpfe
  • Wandnischen oder Duschablagen, um Stauraum für Pflegeprodukte zu schaffen
  • Duschpflegetür mit halbhohem Spritzschutz
  • erhöhtes WC mit Stützgriffen 
  • unterfahrbare Waschbecken 
  • breitere Türen ohne Schwellen 

Umbau von Wanne zur Dusche: Vorteile und Nachteile

VorteileNachteile
  • Reduzierung von Stolperfallen
  • Erleichterung des Zugangs
  • benötigt weniger Raum
  • mehr Bewegungsfreiheit
  • einfachere Reinigung
  • weniger Wasser- und Energieverbrauch
  • individuelle Anpassung möglich
  • mögliche Steigerung des Immobilienwerts
  • Möglichkeit, das Bad komplett zu modernisieren
  • Fördermöglichkeiten
  • Kosten durch Umbaumaßnahmen
  • Umbau in Mietwohnungen nur nach Zustimmung des Vermieters möglich
  • bodengleiche Dusche oft aufwendiger

Wie läuft der Umbau von Wanne zur Dusche ab? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]

  1. Planung und Genehmigungen: Zu Beginn sollten Sie die baulichen Voraussetzungen überprüfen, insbesondere mögliche Genehmigungen. Nicht nur in Mietwohnungen sind sie notwendig, auch in Eigentumswohnungen bei einer vorhandenen Eigentümergemeinschaft können sie erforderlich sein. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Wasser- oder Abflussleitungen verändert werden müssen.
  2. Demontage der alten Badewanne: In diesem Arbeitsschritt erfolgt auch die Abstellung der Wasserzufuhr und das fachgerechte Abklemmen und Entfernen aller Komponenten, die mit der Wanne verbunden und nicht für die Dusche erforderlich sind. 
  3. Boden- und Wandvorbereitungen: In der nächsten Umbauphase müssen der Boden und die Wände vorbereitet werden. Gegebenenfalls muss der Abfluss versetzt oder die Rohre neu verlegt werden, um die Wasserführung zu gewährleisten.
  4. Einbau der neuen Dusche: Nun wird die neue Dusche installiert und im Anschluss die Wände gefliest.
  5. Abschlussarbeiten und Feinschliff: Zum Schluss werden die Armaturen montiert, die Silikonfugen abgedichtet und letzte Anpassungen vorgenommen.
  6. Abnahme: Nach einer Endkontrolle können Sie sich auf Ihr neues Duscherlebnis freuen.
Unser Tipp:
Überprüfen Sie den Untergrund nach dem Ausbau der Wanne auf Unebenheiten oder Schäden. So können Sie sicherstellen, dass der Boden optimal für den neuen Einbau vorbereitet ist.

Wie lange dauert der Umbau von einer Badewanne zur Dusche im Durchschnitt?

Soll nur die Badewanne durch eine Duschtasse ausgetauscht werden und sind keine großen Anpassungen an Wasserleitungen oder Bodenbeschaffenheit nötig, können die Arbeiten innerhalb eines Tages abgeschlossen sein. Aufwendige Umbauten, insbesondere der Einbau einer bodengleichen Dusche, benötigen bis zu vier Tage, besonders wenn auch Wand- und Bodenfliesen erneuert werden müssen.

Barrierefreies Badezimmer mit einer begehbaren Dusche. Die Dusche ist mit einer Handbrause, Haltegriffen und einem klappbaren Duschsitz ausgestattet. An der Wand befinden sich Ablagekörbe für Duschutensilien. Rechts im Bild ist ein Waschbecken mit einer Holzkonsole und offenen Ablagen, in denen Handtücher und Pflegeprodukte verstaut sind.
Eine bodengleiche Dusche ist modern und praktisch zugleich © TW Farlow / istockphoto.com

Welche Vorbereitungen sind für den Umbau von der Badewanne zur Dusche notwendig?

Neben Ihren persönlichen Vorlieben und Anforderungen an Ihre neue Dusche sollten Sie abklären, ob Sie die Maßnahme überhaupt durchführen dürfen. Zuvor müssen Sie abhängig von Ihrer Wohnsituation zunächst die Erlaubnis einholen und sollten prüfen, ob und welche Einsparmöglichkeiten es zum Beispiel durch Förderungen gibt. Als Nächstes sollten Sie verschiedene Fachfirmen und deren Angebote vergleichen – nicht nur wegen der Kosten, sondern auch mit Hinblick auf deren Leistungen. 

Wie wird die alte Badewanne entfernt?

Zunächst muss die Wasserzufuhr abgestellt werden. Danach muss das Restwasser aus den Leitungen fließen, bevor es an die Demontage der Armaturen wie Wasserhähne, Duschköpfe und Abflüsse geht. Im Anschluss folgt das vorsichtige Lösen der Fugen und Fliesen, entweder mit einem Cuttermesser oder einem Fugenschneider sowie einem Spachtel. Unter der Badewanne befindet sich der Siphon, der mit dem Abfluss verbunden ist. Um diesen vorsichtig zu entfernen, muss die Badewanne leicht angehoben werden, um an die Verbindung zu gelangen. Je nach Material braucht es mehrere Personen, um die Badewanne anzuheben und sie aus dem Badezimmer zu transportieren. Die alte Badewanne kann in der Regel bei einem örtlichen Wertstoffhof entsorgt werden. 

Welche Materialien und Techniken kommen bei der Installation einer neuen Dusche zum Einsatz?

Insbesondere in Altbauten stellt der Wasserablauf oft eine Herausforderung dar, da die Böden meist nicht die erforderliche Aufbauhöhe bieten, um ein Gefälle für den Wasserablauf zu schaffen. Damit das Wasser aus dem Duschbereich abfließen kann, sind spezielle Maßnahmen notwendig. Für eine Dusche, die den Vorgaben der Barrierefreiheit nach DIN-Norm entspricht, kommen verschiedene Lösungen infrage:

  • Reicht die Dicke des Badezimmerbodens nicht aus, können die Abwasserleitungen an der Decke des darunterliegenden Raumes installiert werden. Diese Lösung ist nur dann realisierbar, wenn sich darunter kein Wohnraum befindet oder Sie eine Abhängung der Decke in Kauf nehmen wollen.
  • Alternativ kann der gesamte Fußboden des Badezimmers um einige Zentimeter angehoben werden. So lässt sich das Gefälle für die Entwässerung schaffen. Dies minimiert zwar die Raumhöhe im Bad , eignet sich jedoch bestens für Bäder mit hohen Decken.
  • Eine besonders flexible Lösung ist der Einbau eines Pumpsystems. Dieses System wird neben der bodengleichen Dusche an der Wand angebracht und fördert das Wasser zu einem höher gelegenen Ablauf. Es eignet sich vor allem bei einer ohnehin geringen Raumhöhe, sorgt allerdings für Geräusche während des Betriebs. Abhilfe schafft hierbei eine Dämmwanne. 
  • Funktioniert keine dieser Möglichkeiten, sollten Sie über eine besonders flache Duschtasse aus Emaille, Acryl oder Mineralguss nachdenken. Diese Variante ist in Altbauten eine praktische Kompromisslösung. Wichtig hierbei ist, ebenso wie bei Fliesen, auf eine Anti-Rutschbeschichtung zu achten.

Wie viel kostet der Umbau von Wanne zur Dusche?

Die Umbaukosten liegen im Schnitt bei 3.500 bis 10.000 Euro, abhängig von Ihren Wünschen und Bedürfnissen. Die günstigste Variante stellt eine klassische Duschtasse mit einfacher Kabine dar, weil keine großen baulichen Anpassungen notwendig sind. Eine bodengleiche Dusche hingegen erfordert möglicherweise Bodenarbeiten und neue Abflüsse, was die Kosten erhöht. 

Welche Faktoren beeinflussen die Umbaukosten?

  • Art der gewünschten Dusche: barrierefrei oder barrierearm
  • Wahl der Materialien: Fliesen und Duschabtrennungen
  • bauliche Gegebenheiten: zum Beispiel Zustand der Wasserleitungen
  • Handwerkerpreise: regional sehr unterschiedlich 
  • zusätzliches Zubehör: zum Beispiel spezielle Armaturen, Haltegriffe oder smarte Bedienung
  • Eigenleistungen: zum Beispiel der Ausbau der Wanne oder deren Entsorgung
  • Fördermöglichkeiten und Zuschüsse: mögliche Planungs- und Nachweiskosten


Welche Förderung kann ich nutzen? 

Pflegekassen, staatliche Förderprogramme wie die der KfW-Bank sowie regionale Zuschüsse oder steuerliche Vorteile bieten vielfältige Möglichkeiten, um einen barrierefreien Badumbau zu finanzieren. Mitunter lassen sie sich sogar kombinieren und sich sowohl von Mietern als auch von Vermietern beziehungsweise Eigentümern in Anspruch nehmen.

Welche Zuschüsse bietet die Krankenkasse und Pflegekasse für einen barrierefreien Badumbau?

Ein barrierefreier Umbau des Badezimmers kann von der Pflegekasse gefördert werden, wenn ein anerkannter Pflegegrad ab Pflegegrad 1 vorliegt. Bis zu 4.180 Euro werden hier genehmigt, damit Sie die Selbstständigkeit im Alter erhalten können. Diesbezüglich steht Ihnen übrigens auch regelmäßige Beratung zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen zu. 

Krankenkassen unterstützen bei einem Umbau nicht direkt, können aber Teile der Anschaffung übernehmen, wenn die Hilfsmittel der Barrierereduzierung dienen. Dazu braucht es eine Hilfsmittelverordnung durch den behandelnden Arzt sowie die Listung im Hilfsmittelregister.

Gut zu wissen:
Die Zuschüsse der Pflegekasse gelten nicht nur pro Maßnahme, sondern auch pro Person. Somit könnte Ihre barrierefreie Dusche mit 8.360 Euro für zwei im Haushalt lebende Personen bezuschusst werden.

Gibt es Förderungen durch die KfW oder andere staatliche Stellen?

Der KfW-Kredit 159 „Altersgerecht Umbauen“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet zinsgünstige Kredite. Obowhl es auf den ersten Blick anders klingt, richtet sich diese Unterstützung nicht an eine bestimmte Altersgruppe. 

Vorsicht:
Sollten Sie planen, die Dusche in Eigenleistung zu installieren, kann es sein, dass Ihnen Fördergelder verloren gehen. Viele Fördermöglichkeiten setzen den Einbau durch einen Fachbetrieb und damit einen entsprechenden Kostenvoranschlag voraus.

Gibt es regionale oder private Fördermöglichkeiten?

Weiterhin bieten einige Bundesländer, Städte und Kommunen Zuschüsse für den Umbau von Bädern an. Bayern bietet mit seinem Wohnbauförderprogramm einen Zuschuss von bis zu 10.000 Euro, während in Hessen das behindertengerechte Umbauen mit maximal 5.500 Euro erleichtert wird. Weitere Möglichkeiten sind die Kostenübernahme durch Rehabilitationsträger, Versicherungen und verschiedene Ämter. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Fördermöglichkeiten oft an bestimmte Voraussetzungen geknüpft sind und sich ändern können. Interessenten sollten sich direkt bei den zuständigen Landesbanken, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit oder auf der Webseite ihres Wohnortes über aktuelle Förderprogramme informieren. Prüfen Sie vor Beginn des Umbaus die verschiedenen Fördermöglichkeiten und achten Sie darauf, dass Sie sie rechzeitig beantragen. So können Sie die maximale finanzielle Unterstützung erhalten. 

Gibt es steuerliche Vorteile für den Umbau von einer Badewanne zu einer Dusche?

Das deutsche Steuerrecht ermöglicht es, 20 Prozent der Handwerkerkosten (maximal 1.200 Euro pro Jahr, § 35a Abs. 3 EStG) als haushaltsnahe Dienstleistungen abzusetzen. Zusätzlich kann der Umbau als außergewöhnliche Belastung (§ 33 EStG) abgesetzt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine körperliche Einschränkung oder eine anerkannte Pflegebedürftigkeit vorliegt. Unternehmer oder Vermieter können wohnumfeldverbessernde Maßnahmen oder Teilsanierungen zudem als Werbungskosten (§ 9 EStG) oder Betriebsausgaben (§ 4 Abs. 4 EStG) absetzen, wenn sie die Wohnung vermieten oder gewerblich nutzen.

Übersicht über die Zuschuss-Voraussetzungen

Förderung/EntlastungVoraussetzungen
Pflegekasse
  • anerkannter Pflegegrad (1 bis 5) 
  • Umbau muss die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person erheblich verbessern
  • Antragstellung vor Beginn der Baumaßnahme
  • Notwendigkeit, um häusliche Pflege zu ermöglichen
Krankenkasse
  • ärztliche Hilfsmittelverordnung
  • Listung im Hilfsmittelregister
Kreditanstalt für Wiederaufbau
  • Antragstellung vor Beginn der Baumaßnahme
  • Einbau durch ein Bau-Fach­unternehmen
regionale/private Fördermöglichkeiten
  • individuell
Finanzamt
  • körperliche Einschränkung oder eine anerkannte Pflegebedürftigkeit
  • keine Barzahlungen Unternehmer oder Vermieter: Vermietung oder gewerbliche Nutzung

Gibt es gesetzliche Regelungen für barrierefreie Badezimmer in Mietwohnungen?

Die Anforderungen an barrierefreie Wohnungen sind in den Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer geregelt. Diese orientieren sich häufig an der DIN 18040-2, der zentralen Norm für den barrierefreien Bau von Wohngebäuden. Eingeschlossen sind sowohl Neubauten als auch Sanierungen. Wie jede DIN-Norm ist auch diese nicht als Gesetz zu betrachten, sondern als Empfehlung. Allerdings kann sie in die Landesbauordnung integriert werden, wobei sie von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich definiert ist. Informieren können Sie sich unter anderem auf den offiziellen Webseiten der Bundesländer oder bei den kommunalen Bauämtern und Behörden.

Teil des BadezimmersAnforderungen nach DIN 18040-2
Dusche
  • bodengleich, ohne Schwelle oder Stufe
  • mindestens Maße von 1,20 x 1,20 Meter, für Rollstuhlfahrer 1,50 x 1,50 Meter
Bodenbeläge
  • rutschhemmend (mindestens Rutschhemmungsklasse R10)
Haltegriffe und Duschsitze
  • stabile Haltegriffe in der Dusche
  • klappbarer Duschsitz vorhanden oder zum Nachrüsten
Waschbecken und Toiletten
  • Sitzhöhe: 46 bis 48 Zentimeter
  • Bewegungsfläche neben der Toilette: mindestens 90 Zentimeter

Wer baut mir eine Badewanne zur Dusche um?

Der Umbau einer Badewanne in eine Dusche erfordert in der Regel das Fachwissen verschiedener Handwerker. Sie haben dabei zwei Optionen: Entweder Sie beauftragen einen Betrieb, der ein Team aus allen benötigten Fachkräften stellt oder Sie engagieren und koordinieren selbst die einzelnen Handwerksfirmen für die verschiedenen Arbeitsschritte. Folgende Gewerke werden Sie brauchen: 

  • Ein Sanitärinstallateur ist für das Verlegen und Anschließen der Wasserleitungen zuständig. 
  • Fliesenleger übernehmen die Arbeiten an Wänden und Boden, hauptsächlich, wenn die Dusche bodengleich eingebaut wird oder eine neue Wandverkleidung erforderlich ist.
  • Falls elektrische Komponenten wie eine Fußbodenheizung oder eine spezielle Beleuchtung integriert werden sollen, ist ein Elektriker notwendig. 

Wie finde ich den richtigen Fachbetrieb?

Fragen Sie in Ihrem näheren Umfeld nach Erfahrungen und prüfen Sie Bewertungen auf den gängigen Online-Portalen. Rezensionen und Referenzen geben Aufschluss über die Qualität der Arbeit. Dennoch sollten Sie sich stets mehrere Angebote einholen, um die Preise miteinander zu vergleichen. Auf diesem Weg können Sie überteuerte Angebote und versteckte Leistungen vermeiden. Suchen Sie gezielt nach zertifizierten Betrieben, denn diese Fachfirmen verfügen über die nötige Erfahrung in barrierefreien Umbauten.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten 

  1. Wenn ein Duschsitz geplant ist, sollten die Armaturen so platziert werden, dass sie im Sitzen bequem erreichbar sind. Dies vermeidet unnötiges Aufstehen und sorgt für mehr Komfort.
  2. Eine elektrische Fußbodenheizung im Duschbereich sorgt nicht nur für warme Füße, sondern hilft auch dabei, Wasser schneller trocknen zu lassen.
  3. Eine faltbare oder verschiebbare Duschabtrennung ermöglicht es, den Duschbereich bei Bedarf zu erweitern oder zu verkleinern.
  4. Es gibt spezielle antibakterielle Beschichtungen für Fliesen und Fugen, die das Wachstum von Bakterien und Schimmel reduzieren. Diese sind besonders in Haushalten mit immungeschwächten Personen von Vorteil.
  5. Für ein angenehmes Duscherlebnis können Sie wasserdichte Bluetooth-Lautsprecher oder sogar integrierte Audiosysteme in die Dusche einbauen.


Fazit

Der Umbau von einer Badewanne zur Dusche ist mehr als nur eine Modernisierung – er ist eine Investition in Lebensqualität, Sicherheit und langfristige Selbstständigkeit. Besonders für ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität bedeutet eine bodengleiche Dusche mehr Komfort und Unabhängigkeit im Alltag. Sie reduziert das Unfallrisiko, erleichtert die Nutzung und ermöglicht es, das eigene Zuhause möglichst lange selbstständig zu bewohnen. Zudem kann der Umbau mit staatlichen Fördermitteln finanziell erschwinglich gestaltet werden, sodass auch Haushalte mit begrenztem Budget von den Vorteilen profitieren können. Für Eigentümer oder Vermieter bietet eine barrierearme Dusche darüber hinaus eine nachhaltige Wertsteigerung der Immobilie und macht sie zukunftssicher. Wer vorausschauend plant, schafft also nicht nur eine moderne, funktionale Lösung, sondern auch ein sicheres und komfortables Wohnumfeld für die kommenden Jahre.

Umbau Badewanne zu Dusche: Häufig gestellte Fragen

Welche Pflege und Wartung benötigt eine umgebaute Dusche?

Im Prinzip ist die gleiche Pflege notwendig wie bei jeder anderen Dusche. Der Vorteil ist allerdings, dass barrierefreie Duschen deutlich weniger feinteilige Kanten haben, an denen sich Schmutz und Schimmel absetzen können. Damit die Dusche lange sauber bleibt, sollte sie regelmäßig gereinigt werden. Silikonfugen sollten überprüft und Kalkablagerungen vermieden werden. Ein Abzieher für Glaswände hilft, Wasserflecken zu minimieren. Da diese Tätigkeit aber nicht immer einfach zu handhaben ist, sollten Sie bei der Planung entweder ganz auf eine Duschwand verzichten oder eine wasserunempfindliche Abtrennung einbauen. 

Welche Garantie erhalte ich auf den Umbau und die Materialien?

Die Garantiezeit variiert je nach Hersteller und Fachbetrieb. In der Regel gewähren Fachbetriebe eine Garantie von zwei bis fünf Jahren auf die Arbeiten, während Hersteller von Armaturen, Duschwänden und Fliesen teilweise längere Garantien bieten. Fragen Sie vor dem Umbau nach den genauen Garantiebedingungen.

Kann ich den Umbau mit umweltfreundlichen Materialien durchführen?

Viele Hersteller bieten nachhaltige Materialien an, wie recycelte Fliesen, wasser- und energiesparende Armaturen oder umweltfreundliche Dichtstoffe. Auch mineralische Duschtassen oder kalkfreie Reinigungsmittel tragen zu einem umweltbewussten Umbau bei. 

Quellen

[1] „GBE – Unfallverletzungen (ab 18 Jahre)“. Rki.de, https://www.gbe.rki.de/DE/Themen/Gesundheitszustand/UnfaelleUndVerletzungen/Unfaelle/UnfaellePraevalenz/unfaellePraevalenz_node.html. Zugegriffen 27. Februar 2025.

[2] „Anzahl der Gestorbenen nach Unfallkategorien“. Statistisches Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/sterbefaelle-unfaelle.html. Zugegriffen 27. Februar 2025.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.