Ein Hausnotruf bietet besonders für ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen in ihrer Wohnung ein hohes Maß an Sicherheit. Das System besteht aus einem Gerät, das über einen Funksender mit einem tragbaren Notrufknopf verbunden ist. Im Notfall genügt ein Knopfdruck, um Hilfe anzufordern, wodurch entweder eine Notrufzentrale oder direkt die Angehörigen alarmiert werden. Neben den technischen und personellen Leistungen, die ein solcher Hausnotrufdienst mit eigener Notrufzentrale bietet, spielt auch die Kostenfrage eine entscheidende Rolle. Die Preise für einen Hausnotruf können je nach Anbieter, Leistungsumfang und individueller Situation stark variieren. Für Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad kann aber ein Zuschuss von der Pflegekasse beantragt werden, der die monatlichen Kosten des Hausnotrufs erheblich reduziert.
Alles auf einen Blick:
- Es gibt eine Vielzahl an Anbietern für einen Notruf zuhause. Die Kosten für einen Hausnotruf können aber selbst beim gleichen Anbieter regional variieren.
- Die Basistarife der verschiedenen Anbieter werden – ab Pflegegrad 1 – von der Pflegekasse übernommen.
- Sie zahlen in der Regel für den Anschluss, dazu kommt eine monatliche Leistung sowie die Option von Zusatzleistungen.
- Zusatzoptionen wie Schlüsselhinterlegung müssen selbst gezahlt werden.
- Ein Hausnotrufsystem ist keine haushaltsnahe Dienstleistung und kann daher nicht von der Steuer abgesetzt werden.
Wer bietet Hausnotruf an?
Über einen Hausnotrufdienst können Sie, zum Beispiel bei einem Sturz, direkt Kontakt aufnehmen mit einem Mitarbeiter des Notrufsystems. Er verständigt dann die Angehörigen oder, wenn notwendig, direkt einen Rettungsdienst. Auf dem deutschen Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Anbietern, die Hausnotruf-Dienste bereitstellen. Dabei ist nicht nur die technische Ausstattung, wie ein Notrufarmband, ein mobiler Notrufknopf oder eine Basisstation, entscheidend. Ebenso wichtig ist es, im Notfall auf einen erfahrenen und kompetenten Ansprechpartner in der Notrufzentrale zählen zu können. In Deutschland engagieren sich vor allem viele wohltätige Vereine und Organisationen in diesem Bereich.
Wir geben Ihnen einen Überblick über die bedeutendsten Anbieter und ihre Leistungen. Hausnotruf-Dienste in Deutschland lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Besonders hervorzuheben sind Organisationen und Vereine, die sich seit Jahrzehnten in der Wohlfahrtspflege und im sozialen Dienstleistungssektor einen Namen gemacht haben. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem:
- ASB Hausnotruf (Arbeiter-Samariter-Bund)
- Hausnotruf des DRK (Deutsches Rotes Kreuz)
- Malteser Hausnotruf
- Hausnotruf der Caritas
- Johanniter Hausnotruf
- AWO Hausnotruf (Arbeiterwohlfahrt)
- Hausnotruf der Diakonie
Darüber hinaus gibt es Anbieter eines Hausnotruf, die ihren Ursprung im technischen Bereich haben und häufig durch die Ausstattung von Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen bekannt geworden sind.
Was kostet die direkte Verbindung zur Notrufzentrale?
Egal, ob Sie Kreislaufprobleme haben, die Gefahr eines Sturzes zum Beispiel im Zusammenhang mit einem Rollstuhl besteht oder Sie als alleinstehende Schwangere sichergehen möchten, dass rund um die Uhr sofort Hilfe da ist: ein Hausnotrufsystem kann Ihnen die notwendige Sicherheit geben, weil Sie wissen, dass Sie über ein Hausnotrufgerät jederzeit einen Notruf absetzen können und die Notrufzentrale dann sofort für Hilfe sorgt. Um akkurate und aktuelle Informationen zu Preisen von Hausnotrufsystemen zu erhalten, ist es ratsam, direkt bei den verschiedenen Anbietern anzufragen. Diese Organisationen geben Ihnen bereits telefonisch genaue und aktuelle Preisauskünfte. Das ist daher sinnvoll, da die Kosten je nach Region und angebotenen Leistungen stark variieren können.
Hausnotruf – mit diesen Preisen müssen Sie rechnen
Anschlussgebühr für das Hausnotrufgerät: Die Gebühren für den Anschluss können je nach Anbieter variieren. Viele Anbieter haben keine oder eine geringe Anschlussgebühr, während andere bis zu 50 Euro verlangen.
monatliche Grundgebühr für Funksender und Basisstation mit Verbindung zur Notrufzentrale: Die monatlichen Kosten liegen typischerweise zwischen 20 und 40 Euro, abhängig von den angebotenen Dienstleistungen.
Zusatzleistungen: Einige Anbieter bieten zusätzliche Dienste wie Schlüsselhinterlegung oder mobilen Notruf (Link) an, die weitere Kosten verursachen können.
Die Preise können stark von Region zu Region variieren. Es ist ratsam, lokale Anbieter zu kontaktieren und verschiedene Angebote einzuholen.
So gehen Sie am besten vor:
- direkte Kontaktaufnahme: Rufen Sie die Anbieter an oder besuchen Sie deren Websites, um aktuelle Informationen zu Preisen und Leistungen zu erhalten.
- Vergleichsportale: Nutzen Sie Online-Vergleichsportale, um verschiedene Angebote schnell zu vergleichen.
- Beratungsgespräche: Viele Organisationen bieten kostenlose Beratungsgespräche an, um individuelle Bedürfnisse zu besprechen.
Die Kosten der gängigsten Anbieter im Überblick
Mit dieser Übersicht können Sie sich einen ersten Eindruck von den Kosten für einen Hausnotruf machen. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass die Preise bei den einzelnen Verbänden regional variieren können. In der Regel bieten alle ein kostenloses Beratungsgespräch an, bei dem Sie die Preise für das auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Leistungspaket erfragen können.
Anbieter | Anschlussgebühr für das Hausnotrufgerät | monatliche Grundgebühr | Besonderheiten |
ASB Hausnotruf | ab 20 Euro | 25,50 Euro (Basispaket) / rund 50 Euro für das Rundum-sorglos-Paket |
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DRK Hausnotruf | regional abweichende Organisationspauschale | 25,50 Euro (Basispaket) / rund 50 Euro für das Komfortpaket |
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Malteser Hausnotruf | kostenlos | 25,50 Euro (Basispaket) /54,90 Euro (Komplettsicherheit) /59,40 Euro Komplettsicherheit plus |
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Caritas Hausnotruf | bis zu 50 Euro | ab 25,50 Euro (Basispaket ohne Zusatzleistungen) |
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Johanniter Hausnotruf | 49 Euro | 31 Euro (Basispaket) / 53 Euro (Komfortpaket) |
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AWO Hausnotruf | je nach Anbieter und Region zwischen 10 und 90 Euro | Basistarif zwischen 20 und 25 Euro / zusätzliche Leistungen zwischen 30 und 50 Euro |
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Diakonie Hausnotruf | variiert regional | rund 50 Euro |
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Folgende Punkte sind bei einem Hausnotrufdienst zu beachten:
- Die Anschlussgebühren werden oft bei Aktionen erlassen oder reduziert.
- Die monatlichen Grundgebühren können je nach gewähltem Leistungsumfang und Region variieren.
- Ist nach Eingang eines Notrufs der Einsatz des Bereitschaftsdienstes notwendig, werden in der Regel Kosten in Höhe von 100 bis 150 Euro berechnet.
- Häufig gibt es Zusatzleistungen wie Schlüsselhinterlegung oder mobile Geräte gegen Aufpreis an.
- Manche Anbieter erheben Gebühren für spezielle Services wie Notfalleinsätze, Batteriewechsel oder Reparaturen. Diese sollten im Vorfeld klar kommuniziert werden.
- Bei Vorliegen einer Pflegestufe übernehmen Pflegekassen oft einen Teil der Kosten.
- Es empfiehlt sich, direkt nach aktuellen Konditionen und möglichen Rabatten zu fragen.
- Lokale Anbieter können manchmal günstigere oder besser auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote machen.
Um das für Sie beste Angebot zu finden, sollten Sie die Anbieter direkt kontaktieren und nach detaillierten, aktuellen Informationen und individuellen Möglichkeiten fragen. Ein Vergleich kann sich hier lohnen.
Hausnotruf – wer zahlt?
Wenn Sie einen Pflegegrad haben, dann übernimmt die Pflegekasse in der Regel den Basistarif für den Hausnotrufdienst. Diese Kostenübernahme entlastet die monatlichen Ausgaben und ermöglicht Ihnen auch bei geringem Einkommen eventuell die Buchung von für Sie wichtigen Zusatzoptionen.
Ist eine Kostenübernahme beim Hausnotruf möglich?
Es ist durchaus sinnvoll, vor der Anschaffung eines Notrufsystems den persönlichen Pflegegrad zu prüfen, falls nicht bereits ein Pflegegrad bei der Pflegekasse eingetragen ist. Ab dem Pflegegrad 1 erhalten Sie in der Regel in etwa den Basisanteil für ein Hausnotrufsystem. Wenn Sie mehr Komfort haben möchten oder zum Beispiel den Schlüssel hinterlegen möchten, dann kommt es teurer und diese Zusatzkosten müssen Sie dann selbst übernehmen.
Folgende Voraussetzungen müssen für die Übernahme der Basiskosten erfüllt sein:
- Die betroffene Person muss mindestens Pflegegrad 1 haben.
- Sie muss in der Lage sein, den Hausnotruf auch zu bedienen.
- Der Betroffene lebt allein oder in einem Haushalt mit einer Person, die nicht in der Lage ist, in einer Notsituation Hilfe zu holen.
Fazit
Ein Hausnotrufsystem, bestehend aus einem Funksender mit Basisstation, ist eine sinnvolle Investition in die Sicherheit und Unabhängigkeit, insbesondere für ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen. Die monatlichen Kosten sind überschaubar, insbesondere wenn eine Kostenübernahme des Basistarifs durch die Pflegekasse erfolgt. Wichtig ist ein gründlicher Vergleich der Anbieter, um ein System zu finden, das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und den individuellen Bedürfnissen gerecht wird.
Quellen
[1] „Entscheidung Detail“. Bundesfinanzhof.de, 27. Februar 2024, https://www.bundesfinanzhof.de/de/entscheidung/entscheidungen-online/detail/STRE202350102/.