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Treppenlift

Homelift: Der Senkrechtlift für zuhause

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 15. November 2024
Lesedauer: 22 Minuten
© rilueda / istockphoto.com

In einem Haus mit mehreren Etagen ermöglicht ein Homelift, Treppen mühelos zu überwinden und alle Stockwerke barrierefrei zu erreichen. Anders als klassische Aufzüge zeichnet sich der Homelift durch seine kompakte Bauweise und Flexibilität aus, sodass er in nahezu jedem Wohnumfeld nachgerüstet werden kann. Je nach individuellem Bedarf und Architektur des Hauses stehen verschiedene Modelle und Designs zur Auswahl, die sich nahtlos in das Interieur integrieren lassen. Von dezenten, platzsparenden Lösungen bis hin zu luxuriösen Designkonzepten bietet der Homelift die perfekte Kombination aus Funktionalität und Ästhetik.

Alles auf einen Blick:

  • Der Homelift ist eine Art von Treppenlift, auch wenn er nicht in der Nähe einer Treppe installiert sein muss. 
  • Dieser kleine Personenaufzug transportiert zum Beispiel Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und schwere Lasten problemlos von einem Stockwerk zum anderen. 
  • Im Gegensatz zu einem klassischen Aufzug ist für den Hauslift kein gemauerter Aufzugschacht notwendig. Stattdessen genügt ein Schachtgerüst. 
  • Ein Senkrechtlift benötigt nur wenig Platz und kann fast überall nachgerüstet werden – sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich. 
  • Ein Homelift ist im Durchschnitt auf eine Traglast von unter 200 Kilogramm ausgelegt.

Was ist ein Homelift?

Ein Homelift, auch als Senkrechtlift bezeichnet, ist ein kleiner Aufzug für den Privatbereich, für den kaum bauliche Veränderungen notwendig sind. Es handelt sich dabei um langsam fahrende Kabinen – oder Plattformaufzüge, die platzsparender sind als ein gängiger Aufzug und wesentlich günstiger. Grube oder Maschinenraum sind nicht notwendig beziehungsweise direkt im Lift integriert. Manche Modelle brauchen nicht einmal einen Schachtkopf.

Was ist ein Schachtkopf?
Der Schachtkopf ist der obere Abschluss des Aufzugsschachts. Es handelt sich dabei um den Raum, der sich oberhalb der obersten Haltestelle eines Aufzugs befindet und der vor allem bei herkömmlichen Seilaufzügen benötigt wird. 

Im Gegensatz zu einem Treppenlift kann man den Senkrechtlift sogar mit einem Rollator, einem Rollstuhl oder Elektromobil befahren. Das bei einem Treppenlift so schwere Umsteigen vom Rollstuhl in den Lift fällt damit weg und so verringert sich auch die Verletzungsgefahr.

Ein Homelift ist also ein speziell für den privaten Wohnbereich entwickelter Miniaufzug, der den Komfort und die Bewegungsfreiheit im eigenen Zuhause deutlich erhöht, da diese Aufzugsart es den Bewohnern ermöglicht, alle Etagen eines Hauses bequem und barrierefrei zu erreichen und so länger selbstständig zu bleiben. Anders als herkömmliche Aufzüge, die meist in großen Gebäuden eingesetzt werden und aufwendige Installationen erfordern, ist ein Homelift kompakt und flexibel konzipiert. Er lässt sich meist problemlos nachrüsten und kann bei begrenztem Platzangebot sogar direkt in einem Zimmer installiert werden, zum Beispiel wenn das Treppenhaus zu eng ist.

Folgende Merkmale machen einen Homelift aus: 

Ein Homelift ist somit eine ideale Lösung, um den Alltag komfortabler und sicherer zu gestalten und das eigene Zuhause für die Zukunft barrierefrei zu machen.

Für wie viele Personen ist ein Homelift geeignet?

Im Normalfall wird ein Homelift von einer oder höchstens zwei Personen gleichzeitig genutzt, aber es gibt auch Varianten, in die drei Personen problemlos einsteigen können. Wichtig ist hier – wie bei jedem Aufzug – aber das zugelassene Gewicht. Vor allem, wenn Sie einen Rollstuhl transportieren möchten, sollten Sie das mit einberechnen. 

Kann ich einen Homelift individuell gestalten?

Homelifte gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen. Sie können sie optisch Ihrem eigenen Wohnstil anpassen und zusätzlich Extras wie eine Sitzgelegenheit, Spiegel oder Beleuchtung einbauen. Auch einzelne Elemente wie die Türen, Knöpfe oder Haltegriffe können individuell gestaltet werden. Für ein besonderes Maß an Sicherheit gibt es zum Beispiel die Möglichkeit einer Gegensprechanlage oder anderer Notrufvarianten  sowie einer Notabsenkfunktion. Manche Hersteller bieten auch einen Online-Konfigurator, mit dem Sie sich Ihren persönlichen Lift gestalten können – oft schon mit einem konkreten Preisangebot. 

Was ist ein Plattformlift?

Als Plattformlift werden alle Hebelifte bezeichnet, die mithilfe einer Plattform die Last transportieren. Im Zusammenhang mit einem Homelift ist ein Plattformlift eine spezielle Homelift-Art. Bei ihm fährt nur die Plattform nach oben, die Wände bewegen sich nicht mit. Durch sogenannte modulare Konzepte können diese Lifte in fast jedes Haus eingebaut werden – ohne umfangreiche Bauarbeiten. Das Schachtgerüst für den Miniaufzug wird als selbsttragende Konstruktion mitgeliefert, die Installation geht relativ schnell. 

Welche Einbaumöglichkeiten gibt es? 

  • übereinanderliegende Wohnräume
  • von der Garage oder dem Keller in den Wohnraum
  • im Treppenauge
  • in einem Abstellraum 


Diese Fragen sollten Sie sich im Vorfeld stellen [Checkliste]

Sie möchten sich einen Homelift anschaffen? Dann sollten Sie bei der Vorbereitung zum Kauf einige Punkte bedenken. Hier ist eine Checkliste mit Fragen, die Sie auf jeden Fall durchgehen sollten:

  • Wo soll der Homelift eingebaut werden?
  • Passen die Maße des Lifts und der Schachtgröße zum verfügbaren Raum?
  • Ist der Zugang in allen Stockwerken ausreichend?
  • Wer wird den Lift hauptsächlich nutzen?
  • Wie viele Personen oder wie viel Gewicht soll der Lift transportieren können?
  • Wie oft wird der Lift voraussichtlich genutzt?
  • Gibt es Notfallsysteme und Sicherheitsaspekte wie Notfallakku oder Stopptaste?
  • Welche Sicherheitsfunktionen benötigen Sie?
  • Brauche ich eine Fernbedienung? 
  • Welche laufenden Kosten entstehen?
  • Benötigen Sie eine barrierefreie Lösung?
  • Welche Komfortmerkmale sind Ihnen wichtig?
  • Welche Rolle spielt das Design des Hauslifts für Sie? Gibt es Materialien, die Sie bevorzugen? 
  • Welches Antriebssystem ist das richtige?
  • Was ist Ihr Budget für den Lift?
  • Gibt es mögliche Förderungen oder Zuschüsse?
  • Erfüllt der Lift die notwendigen Sicherheitsstandards und Anforderungen?
  • Ist ein Wartungsvertrag  möglich? 
  • Wird der Lift auch bei veränderten Mobilitätsbedürfnissen Ihren Anforderungen gerecht?       

 Vorteile und Nachteile 

Ein Senkrechtlift bietet gerade älteren Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit, sich relativ frei in ihrem eigenen Zuhause zu bewegen. Ein entscheidender Vorteil. Aber er erleichtert auch den Alltag für Familien, indem sich auf diese Weise zum Beispiel der schwere Kinderwagen ganz einfach transportieren lässt und schwere Wäschekörbe oder Einkäufe kein Problem mehr darstellen. 

Welche Vorteile hat der Einbau eines Homelifts?

Sie sind mit einem Senkrechtlift, den Sie relativ problemlos und flexibel in Ihrem Haus installieren lassen können, nicht mehr auf eine Treppe angewiesen. Für Rollstuhlfahrer und Menschen mit eingeschränkter Mobilität wird der Zugang zu oberen Etagen dadurch erheblich erleichtert. So bleiben Sie in einem mehrstöckigen Gebäude auch im Alter oder bei Bewegungseinschränkungen mobil und können sich eigenständig bewegen – ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Der Homelift ist zudem vielseitig einsetzbar: Haben Sie ihn bereits in jüngeren Jahren installiert, können Sie ihn für den komfortablen Transport schwerer Einkäufe oder größerer Gegenstände zwischen den Stockwerken nutzen.

Ein weiterer Vorteil ist der unkomplizierte Einbau des Hauslifts: Da nur geringe bauliche Anpassungen erforderlich sind, bleibt Ihr Zuhause während der Installationsarbeiten bewohnbar und der Alltag wird kaum beeinträchtigt. Ein Homelift macht Ihr Zuhause nicht nur barrierefrei, sondern steigert zugleich den Wert Ihrer Immobilie und ist eine zukunftsorientierte Investition. 

Können auch Nachteile entstehen?

Trotz kompakter Bauweise benötigen Hauslifte für den Innenbereich natürlich Platz im Gebäude, sowohl für den Schacht als auch für Technik und gegebenenfalls einen Schachtkopf. Dies kann in kleineren Häusern oder Wohnungen Einschränkungen bei der Raumgestaltung mit sich bringen. Hinzu kommt: Schon die Installation eines Homelifts im Innenbereich kann teuer sein, insbesondere wenn individuelle Anpassungen für das Gebäude erforderlich sind. Die Kosten variieren je nach Modell, Antriebssystem und Einbausituation, was den finanziellen Aufwand erheblich beeinflussen kann. Da sie langsamer als herkömmliche Aufzüge sind, kann dies von ungeduldigen Nutzern als Nachteil empfunden werden, genau wie die Tatsache, dass bei einem Stromausfall – ohne Notstromsystem – der Lift ausfallen könnte. 

Homelifte bieten Komfort und Barrierefreiheit, sind aber mit finanziellen und baulichen Anforderungen verbunden. Eine gründliche Abwägung dieser Aspekte ist daher wichtig, um sicherzustellen, dass der Homelift den eigenen Bedürfnissen und den baulichen Gegebenheiten entspricht.

Homelift: Vor- und Nachteile in der Übersicht  

VorteileNachteile
Ein Homelift macht Treppen unnötig und ermöglicht so den barrierefreien Zugang zu oberen Etagen.Ein Homelift benötigt Platz für den Schacht und die Technik. In kleinen Häusern kann dies die Raumgestaltung einschränken.
Diese Aufzugsart ist eine große Erleichterung für Rollstuhlfahrer und Menschen mit eingeschränkter Mobilität und bietet viel Komfort.Anschaffung und Installation einer solchen Konstruktion können kostspielig sein, besonders wenn bauliche Anpassungen am Gebäude notwendig sind. 
Auch im Alter oder bei Mobilitätseinschränkungen bleibt man mit einem Hauslift in einem mehrstöckigen Haus flexibel und eigenständig.Bei Stromausfällen funktioniert der Lift nicht, es sei denn, Sie arbeiten mit einem Ersatzakku. Das ist auf jeden Fall ratsam, genau wie ein Notrufsystem.
Dieser Miniaufzug kann zum Transport schwerer Einkäufe oder größerer Gegenstände zwischen den Stockwerken genutzt werden.Homelifte sind deutlich langsamer als herkömmliche Aufzüge, was in mehrstöckigen Gebäuden als Nachteil empfunden werden kann.
Treppen sind im Alter häufig eine Gefahrenstelle. Die Kabinenlösung erhöht die Sicherheit.
Es sind nur geringe bauliche Anpassungen im Innenbereich notwendig; das Alltagsleben bleibt während der Installation weitgehend unbeeinträchtigt.
Ein solcher Personenaufzug kann den Wert Ihrer Immobilie erhöhen und gilt als zukunftsorientierte Investition.
Sie können mit einem Senkrechtlift auch mehrere Stockwerke und sogar zwei Wohnungen miteinander verbinden.
Eine Montage dieser Art des Treppenlifts ist sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich möglich.


Wie funktioniert ein Homelift?

Ein Homelift besteht aus einer Glas-Metall-Konstruktion, in der sich eine Plattform oder Kabine vertikal zwischen den Etagen bewegt. Im Gegensatz zu konventionellen Aufzügen benötigt ein Homelift nicht zwingend einen Schacht und keinen Maschinenraum, was ihn besonders platzsparend macht.

Die Wahl der Antriebsart hängt sowohl von den baulichen Gegebenheiten vor Ort als auch von den individuellen Wünschen ab. Für Förderhöhen von bis zu 14 Metern eignen sich Spindelantrieb oder Seilzugantrieb besonders gut. [1] Soll hingegen eine größere Höhe mit dem Senkrechtlift erreicht werden, bietet sich häufig ein Hydraulikantrieb an. Bei sehr geringen Höhen von bis zu drei Metern sind Seilzugantriebe die optimale Lösung.

Der Hydraulikantrieb zeichnet sich durch seine hohe Leistungsfähigkeit, Robustheit und Langlebigkeit aus und ist daher ideal für Förderhöhen von bis zu 18 Metern geeignet. [2] Bei der Überwindung von mehr als vier Stockwerken wird eine zusätzliche hydraulische Pumpe benötigt, um den Antrieb sicherzustellen.

Ist ein Homelift sicher?

Um zu gewährleisten, dass Ihr neuer Homelift gefahrlos verwendet werden kann, wird nach dem Einbau von der Installationsfirma eine Sicherheitsprüfung durchgeführt und eine EU-Konformitätserklärung erstellt. Sollte eine Sicherheitsprüfung durch Dritte erforderlich sein, dann wird diese Liftprüfung vom Fachhändler organisiert. Wenn Sie den Homelift im Außenbereich anbringen, kann es notwendig sein, eine Baugenehmigung einzuholen. 

Wie viel Platz nimmt ein Homelift ein?

Mehr als zwei Quadratmeter Platz müssen Sie für den Lift nicht einrechnen. Viele Homelifte haben eine Stellfläche von durchschnittlich einem Quadratmeter. Die Modelle können ohne Aufzugschacht und damit völlig frei und – anders als andere Treppenliftmodelle – ganz unabhängig von einer Treppe eingebaut werden. Die kleine Bodenabsenkung von wenigen Zentimeter unter der unteren Haltestelle lässt sich sogar über eine Rampe lösen. Muss die Kabinenlösung durch eine Zimmerdecke, ist dafür natürlich eine entsprechende Aussparung notwendig. 

Wie hoch sind die Stromkosten?

Für diesen Miniaufzug braucht es lediglich eine Haushaltssteckdose in der Nähe der unteren Haltestelle. Denn die Aufzugsart fährt mit ganz normalem Strom, Sie müssen nur das Liftkabel in die Steckdose stecken. Der Verbrauch ist dabei gar nicht so immens. Wenn Sie beim Kauf darauf achten, dass es sich um ein gutes Energielabel handelt, dann braucht ein durchschnittlicher Homelift mit zwei Halteebenen und einer Nutzung von 15 Fahrten pro Tag rund 200 Kilowattstunden im Jahr, also weniger als ein klassisches Haushaltsgerät wie eine Waschmaschine. 

Wie lange hält ein Hauslift für den Innenbereich? 

Die Tatsache, dass manche Hersteller eine Garantie von bis zu zehn Jahren geben, zeigt schon, dass es sich hier um eine langfristige Anschaffung handelt. Sie können in der Regel davon ausgehen, dass ein solcher Hauslift auf rund 30 Jahre angelegt ist, bei guter Pflege kann er auch länger gut funktionieren. Umso wichtiger ist es, bei dieser Investition in die Zukunft auf Qualität zu setzen und nicht am falschen Ende zu sparen.

Installation: Was erwartet mich beim Einbau eines Homelifts?

Homelifte können ohne separaten Maschinenraum oder gemauerten Schacht installiert werden. Sie benötigen weder einen separaten Maschinenraum noch eine Grube, und bei einigen Modellen ist nicht einmal ein Schachtkopf erforderlich. Die gesamte Maschinentechnik ist genau wie der Schacht selbst direkt im Lift integriert, wodurch der Einbau mit minimalem baulichen Aufwand möglich ist. Die Installationsdauer variiert stark je nach Hersteller und Modell. In der Regel dauert der Einbau eines Kabinenlifts länger als der eines Plattformlifts. Sollte es notwendig sein, zunächst bauliche Anpassungen vorzunehmen, wie etwa Durchbrüche, kann sich die Installationszeit entsprechend verlängern. Auch ein erschwerter Zugang zum gewünschten Liftstandort kann den Einbauprozess verzögern. Im Regelfall sind aber keine großen Umbaumaßnahmen notwendig und nach zwei bis drei Tagen ist Ihr neuer Fahrstuhl abfahrbereit. 

Welche baulichen Voraussetzungen müssen gegeben sein?

Ein Homelift bietet eine innovative Lösung für den komfortablen Zugang zu allen Etagen eines Gebäudes, ohne dass eine tiefe Schachtgrube notwendig ist. Besonders platzsparend und flexibel in der Gestaltung, kann der Schacht optimal an die baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Dies macht die Anlage ideal für den nachträglichen Einbau in bestehende Häuser. Mit moderner Technik ausgestattet, erreicht der Lift eine angenehme Geschwindigkeit, die eine sichere und zügige Beförderung gewährleistet. Ob für mehr Komfort oder Barrierefreiheit – ein Homelift integriert sich harmonisch in das Gebäude und erhöht die Wohnqualitätät nachhaltig. Aber: Der Boden muss stabil genug sein, um das Gewicht des Lifts und der Personen, die er transportiert, sicher zu tragen. Bei älteren Gebäuden kann es notwendig sein, zu überprüfen, ob der vorhandene Untergrund den Anforderungen entspricht und ihn gegebenenfalls zu verstärken. Weitere besondere bauliche Voraussetzungen sind nicht notwendig. 

Installation im Innenbereich oder Außenbereich? 

Es ist grundsätzlich möglich, einen Plattformlift auch außen am Haus anzubringen. Das ist eine gängige Lösung, wenn der Einbau im Inneren des Gebäudes aus Platzgründen oder aufgrund von baulichen Einschränkungen nicht realisierbar ist. Der Hauptvorteil einer Außeninstallation ist, dass kein Platz im Inneren des Hauses verloren geht. Das ist besonders praktisch in kleineren oder bereits ausgebauten Häusern, wo jeder Raum wichtig ist. Ein Außeneinbau setzt den Homelift natürlich den Witterungsbedingungen aus. Auch wenn moderne Homelifte in der Regel wetterfest sind, können extreme Wetterverhältnisse wie Schnee oder Frost den Liftbetrieb beeinträchtigen oder zusätzliche Wartung erforderlich machen. Außerdem kann ein Lift an der Außenseite des Gebäudes das äußere Erscheinungsbild beeinträchtigen.

"Senkrechtlift an der Außenseite eines modernen Wohnhauses mit direktem Zugang zur Eingangstür. Der Aufzug ist in einem weißen, geschlossenen Schacht integriert und ermöglicht barrierefreien Zugang zu höheren Ebenen. Die Umgebung ist von gepflasterten Wegen, üppigem Grün und Bäumen umgeben. Das Haus hat eine helle Fassade mit hölzernen Akzenten, die dem Gebäude ein stilvolles Aussehen verleihen.
Genügt der Platz im Haus nicht, kann ein Außenaufzug die Alternative sein © AndreaAstes / istockphoto.com

Welche Umbaumaßnahmen müssen für einen Miniaufzug gemacht werden? 

In der Regel sind für einen Homelift keine großen Umbaumaßnahmen notwendig, die Sache ist meist in wenigen Tagen erledigt, ohne dass Sie in Ihrem Wohnraum stark eingeschränkt sind. Denn meistens werden mit dem Personenaufzug nur zwei Etagen miteinander verbunden. Was aber zu beachten ist: Der Stromanschluss muss an den vorgesehenen Standort des Lifts gebracht werden. Gegebenenfalls müssen neue Stromleitungen verlegt werden, um den Lift mit der Stromquelle zu verbinden. Es ist zudem ratsam, eine Notstromversorgung durch Batterien zu installieren, um den Lift im Falle eines Stromausfalls betriebsbereit zu halten. 

Im Prinzip ist es nur notwendig, ein Loch in die Zimmerdecke zu machen, durch das der Lift durchfahren kann. Befindet sich der Homelift dann in der anderen Etage, dann kann das Ganze so gestaltet werden, dass der Deckenausschnitt geschlossen bleibt und gefahrlos begehbar ist. 

Ist eine TÜV-Abnahme notwendig?

Gemäß der Betriebssicherheitsverordnung gelten alle Aufzüge für den Personentransport als überwachungsbedürftige Anlagen. Treppenlifte und Behindertenhebebühnen fallen jedoch aufgrund ihrer Bauweise nicht in diese Kategorie, da sie nicht als Aufzüge zählen und nicht mehr als 0,15 Meter pro Sekunde fahren. Eine Ausnahme gilt allerdings, wenn die Förderhöhe drei Meter oder mehr beträgt – in diesen Fällen unterliegen auch Behindertenhebebühnen der Überwachungspflicht. Ein gängiger Homelift über ein Stockwerk fällt also nicht unter die Prüfpflicht. Zu beachten sind aber die Anforderungen des Herstellers, was Wartung und Prüfung des Lifts angeht. Unternehmen bieten oft einen Service an, um diese Arbeiten durchzuführen.

Wie häufig ist eine Wartung vorgesehen?

Vor allem Aufzüge mit Spindelantrieb sind im Vergleich zu anderen Konstruktionen wartungsarm. Damit Ihr Lift aber über Jahre hinweg zuverlässig funktioniert, ist es notwendig, ihn regelmäßig zu warten. Die Intervalle sind nicht vorgeschrieben, Sie sollten sich hier am besten an die Herstellerangaben orientieren. Mindestens einmal jährlich sollte Fachpersonal einen Blick auf ihren kleinen eigenen Aufzug werfen. Halten Sie die Liftkabine sowie die Einstiegsbereiche frei von Ablagerungen, um zu verhindern, dass Schmutz in die Mechanik eindringt und mögliche Schäden verursacht. Achten Sie während des Betriebs auf ungewöhnliche Geräusche, die auf einen Wartungsbedarf hindeuten könnten. Zudem sollten die Sicherheitssensoren regelmäßig geprüft werden, um sicherzustellen, dass sie nicht verschmutzt sind und ihre Funktion vollständig gewährleistet bleibt.

Um die Sicherheit Ihres Lifts langfristig zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich. Ein Wartungsvertrag mit dem Händler kann hierbei hilfreich sein, wobei eine vierteljährliche Wartung häufig sinnvoll ist, um den Lift gründlich zu reinigen und zu überprüfen. Die Wartungshäufigkeit sollte jedoch an die Nutzung angepasst werden. Wenn der Lift mehr als 30 Mal täglich verwendet wird, ist eine häufigere Wartung ratsam. Ihr Fachberater kann Ihnen eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Wartungsfrequenz empfehlen, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Kann ich einen Homelift nachrüsten?

Einen Homelift können Sie problemlos nachrüsten. Sie brauchen lediglich einen geeigneten Platz in Ihrem Haus. Dieser Platz muss sich nicht im Treppenhaus befinden, Sie können zum Beispiel auch zwei Zimmer nutzen, zum Beispiel den Lift so einbauen, dass er vom Wohnbereich direkt in den Schlafbereich fährt. Ist nicht genügend Platz vorhanden, lässt sich ein solcher Senkrechtlift oft auch außen am Gebäude anbringen – als Außenlift. Das ist allerdings eine Lösung, die nicht ganz so bequem für den Nutzer ist.  

Ist ein Homelift auch für den Altbau geeignet?

Ein Senkrechtlift kann grundsätzlich in die meisten privaten Häuser eingebaut werden, auch in Altbauten, da weder Schachtgrube noch Maschinenraum notwendig sind. Allerdings gibt es einige Faktoren, die bei der Installation berücksichtigt werden müssen:

Platzbedarf: Der wichtigste Aspekt ist der verfügbare Platz. Senkrechtlifte benötigen weniger Raum als herkömmliche Aufzüge, aber es muss dennoch ausreichend Platz vorhanden sein. 

Bauliche Voraussetzungen: Für die Installation eines Senkrechtlifts müssen in der Regel nur geringe bauliche Anpassungen vorgenommen werden. Diese sind in Altbauten oft einfacher durchzuführen als bei herkömmlichen Aufzügen, da Senkrechtlifte kompakter sind und weniger umfangreiche strukturelle Veränderungen benötigen. In manchen Fällen muss dennoch zum Beispiel der Boden verstärkt werden, um die nötige Stabilität zu gewährleisten.

Höhenunterschiede: Homelifte sind speziell für kleinere Höhenunterschiede konzipiert, was sie zu einer guten Lösung für Mehrfamilienhäuser oder Reihenhäuser macht. In Altbauten mit hohen Decken kann es zu Einschränkungen kommen, die eine Anpassung erfordern.

Darf ich als Mieter einen Homelift einbauen?

Als Mieter haben Sie grundsätzlich das Recht auf einen barrierefreien Zugang zu Ihrer Wohnung, aber Sie dürfen nicht einfach ohne Weiteres einen Homelift einbauen. Der Einbau eines Aufzugs stellt eine wesentliche bauliche Veränderung dar. Daher benötigen Sie zwingend die Zustimmung Ihres Vermieters. Der Vermieter darf den Einbau nicht grundlos ablehnen, wenn die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind.

Durch die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes im Jahr 2020 werden alle Einbauten rund um Barrierefreiheit vom Gesetzgeber erleichtert. [3] Jeder Vermieter hat das Recht auf einen Barrierefrei-Umbau. Da der Einbau einer solchen Liftlösung den Komfort für den Mieter erhöht, ist in der Regel auch eine Mieterhöhung möglich. Der entscheidende Vorteil für Vermieter ist aber: Ein solcher Hauslift steigert nicht nur den Wert des Gebäudes, sondern auch die Nachfrage bei Neuvermietung. Es ist ratsam, eine schriftliche Vereinbarung zu treffen, die folgende Punkte regelt:

  • detaillierte Beschreibung des geplanten Lifts
  • Kostenregelung
  • Zusicherung des Rückbaus
  • eventuell eine zusätzliche Kaution für den Rückbau


Kosten: Diese Faktoren bestimmen den Preis des Homelifts

Die Kosten für einen Homelift variieren stark und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie 

  • der Förderhöhe, 
  • der Tragkraft, 
  • der gewünschten Antriebstechnik und 
  • der Ausstattung des Lifts. 

Der Hauptfaktor sind die Kosten für die Anschaffung der Konstruktion. Aber natürlich spielen auch für die Installation eine Rolle, denn je komplizierter der Einbau ist, desto teurer wird er auch. Planen Sie einen Außenlift, dann können zudem Gebühren für die Baugenehmigung hinzukommen. 

Grundmodelle für eine Etage beginnen schon bei etwa 15.000 bis 20.000 Euro, während Modelle mit höherer Förderhöhe, zusätzlichen Stockwerken oder besonderen Designwünschen zwischen 30.000 und 50.000 Euro kosten können. Weitere Kostenpunkte sind mögliche bauliche Anpassungen sowie regelmäßige Wartungen und eventuelle Betriebs- und Energiekosten, die langfristig anfallen – aber nicht höher sind als bei einem normalen Haushaltsgroßgerät.

Preisbeispiel

Komponentegeschätzte Kosten
Basis-Homelift (2 Etagen)25.000 – 30.000 Euro
Installation4.000 – 20.000 Euro
Besonderes Design (z.B. Glasverkleidung)5.000 – 10.000 Euro
Handgriffe500 – 1.000 Euro
Spiegel300 – 800 Euro
Fernbedienung200 – 500 Euro
Notknopf100 – 300 Euro
Gesamtkosten (geschätzt)35.100 – 62.600 Euro

Die tatsächlich auf Sie zukommenden Kosten sind stark abhängig vom gewählten Modell und den Bedingungen des Einbaus. 

Wird ein Homelift gefördert? 

Laut dem Statistischen Bundesamt ist heute schon jede zweite Person in Deutschland älter als 45 Jahre und jede fünfte sogar älter als 66 Jahre, auch wenn sich die Bevölkerung durch die Zuwanderung in den letzten Jahren leicht verjüngt hat. [4] Durch diese hohen Zahlen nimmt auch der Bedarf an barrierefreiem oder zumindest barrierearmem Wohnraum zu. Um hier Abhilfe zu schaffen und den Menschen so lange wie möglich die Gelegenheit zu geben, in ihrem eigenen Zuhause bleiben zu können, gibt es staatliche, aber auch kommunale Förderungen. Das Förderprogramm “Altersgerecht umbauen” – das über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewickelt wird – unterstützt die Reduktion von Barrieren im Wohnbestand. Die Förderung gilt für Jung und Alt und ist ganz unabhängig vom Einkommen. Die Höhe der förderfähigen Investitionskosten liegt bei 25.000 Euro, jede Einzelmaßnahme wird mit 10 Prozent gefördert, maximal 2.500 Euro. [5] Bauherren mit einer Eigenheim-Umbaumaßnahme im Rahmen des Programms “Altersgerechtes Haus” können einen Zuschuss von 12,5 Prozent der förderfähigen Investitionskosten erhalten, maximal aber 6.250 Euro pro Antrag. [6]

Wichtig ist, den Antrag im Zuschussportal der KfW zu stellen, bevor Leistungsverträge unterschrieben werden und die Genehmigung abzuwarten. Angebote allerdings dürfen Sie einholen. Es ist empfehlenswert, sich hier im Vorfeld gut beraten zu lassen, ob die von Ihnen geplante Maßnahme in den Bereich der Förderung fällt und welchen Anteil eventuell auch die Pflegekasse übernimmt. Zuletzt haben Sie natürlich noch die Option, die Handwerkerkosten von der Steuer abzusetzen. 

Wer kann mich beraten? 

Zum einen können Sie sich natürlich von den Anbietern beraten lassen. Informieren Sie sich am besten zunächst auf den Internetseiten der jeweiligen Hersteller, welche Modelle für Sie infrage kommen und vereinbaren Sie dann einen Vor-Ort-Termin. Hier kann sich der Profi ein genaues Bild von Ihren Erwartungen und Bedürfnissen machen, Sie zur Auswahl des richtigen Liftmodells und zur Platzierung beraten und professionell vermessen, damit wirklich alle Voraussetzungen zum Einbau des Miniaufzugs gegeben sind. Ein Experte sagt Ihnen auch genau, ob andere Gewerke notwendig sind und welche Aufgaben genau ausgeführt werden müssen. So sparen Sie sich Zeit und Nerven und vermeiden Denkfehler, die Sie später teuer zu stehen kommen können oder die zumindest Ihren Komfort einschränken. 



Fazit

Ein Homelift kann eine große Entlastung im Alltag darstellen, da er Sie und schwere Gegenstände problemlos und barrierefrei von einer Etage in die andere bringt. Im Prinzip besteht ein solche Senkrechtlift nur aus zwei Streben und einer Kabine beziehungsweise Plattform. Das platzsparende System braucht also keinen Aufzugschacht und ist nahezu überall über den Hausstrom zu integrieren. Achten Sie bei den Herstellern am besten auf Produktauszeichnungen und Awards, gerade was Qualität und Bedienfreundlichkeit angeht.

Quellen

 [1] VP Verbund Pflegehilfe GmbH. „Homelift Modelle im Überblick“. Pflegehilfe.org, https://www.pflegehilfe.org/senkrechtlifte-homelifte/modelle. Zugegriffen 14. November 2024.

 [2] ebd.

 [3] „WEG – nichtamtliches Inhaltsverzeichnis“. Gesetze-im-internet.de, https://www.gesetze-im-internet.de/woeigg/. Zugegriffen 14. November 2024.

 [4] „Demografischer Wandel“. Statistisches Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/_inhalt.html. Zugegriffen 14. November 2024.

 [5] Bundesministerium für Wohnen, und Stadtentwicklung Und Bauwesen. „Barrierefreiheit zahlt sich aus“. Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, 5. April 2024, https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/Webs/BMWSB/DE/2023/07/altersgerecht-umbauen.html.

 [6] „Barrierereduzierung – Investitionszuschuss (455-B)“. Kfw.de, https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/F%C3%B6rderprodukte/Altersgerecht-Umbauen-Investitionszuschuss-(455)/. Zugegriffen 14. November 2024.


Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.