Ein Stehlift ist eine spezielle Art von Treppenlift, bei dem die Person im Stehen auf einer kleinen, rutschfesten Plattform von einer Etage zur anderen befördert wird. Im Gegensatz zum klassischen Sitzlift gibt es hier keinen Sitz, sondern eine Stehplattform mit Sicherheitsbügeln oder -gurten sowie oft einer Anlehnhilfe, die das Stehen während der Fahrt stabilisiert. Der Stehlift wird entlang einer Schiene an der Treppe bewegt und ist besonders platzsparend, weshalb er sich gut für enge Treppenhäuser eignet. Er ist vor allem für Menschen geeignet, die Schwierigkeiten beim Sitzen oder Hinsetzen haben, zum Beispiel aufgrund von Gelenkerkrankungen oder Rheuma, aber noch über ausreichend Oberkörperkraft verfügen, um sich während der Fahrt festzuhalten.
- Was ist ein Stehlift?
- Wie funktioniert ein Stehlift?
- Die Vorteile und Nachteile eines Stehlifts in der Übersicht
- Wie unterscheidet sich ein Stehlift von den anderen Treppenliften?
- Welche Voraussetzungen gelten für den Einbau eines Stehlifts?
- Was kostet ein Stehlift?
- Ablauf von Planung & Einbau
- Fazit
- Stehlift: Häufig gestellte Fragen
- Quellen
Alles auf einen Blick:
- Bei sehr engen Treppen kann ein Stehlift vorteilhafter sein als ein Sitzlift, da er weniger Platz benötigt.
- Der Lift, der sich auf Fahrschienen bewegt, eignet sich besonders gut für Menschen mit Rheuma und Gelenkproblemen. Eine wichtige Voraussetzung für die Mobilitätshilfe ist aber, dass der Nutzer in der Lage ist, während der Fahrt zu stehen oder sich anzulehnen.
- Ein Stehlift ist auch für sehr schmale Treppen geeignet, 60 Zentimeter sind das Mindestmaß.
- Diese Art von Treppenlift ist eine gute Möglichkeit, Ihr Zuhause barrierefrei zu machen ohne viel Umbau.
- Ab Pflegegrad 1 haben Sie die Möglichkeit, für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen von der Pflegekasse eine Förderung in Höhe von 4.180 Euro zu erhalten.
Was ist ein Stehlift?
Ein Stehlift ist eine besonders platzsparende Variante des Treppenlifts und eignet sich ideal für Menschen, denen das Treppensteigen zunehmend schwerfällt, die aber nicht sicher oder bequem sitzen können. Statt einer Sitzfläche bietet der Stehlift eine ergonomisch geformte Anlehnfläche, vor der der Nutzer auf einer stabilen Stehplatte steht. Während der Fahrt wird der Körper durch seitliche Armlehnen und einen Sicherheitsgurt gesichert, was das Sturzrisiko deutlich minimiert. Diese Liftlösung kommt häufig dann zum Einsatz, wenn das Platzangebot auf der Treppe begrenzt ist oder wenn Nutzer in ihrer Beweglichkeit zwar eingeschränkt, aber körperlich noch in der Lage sind, für die Dauer der Fahrt zu stehen.
Für Angehörige ist ein Stehlift oft eine beruhigende Maßnahme, da er den Alltag sicherer und selbstbestimmter gestaltet – insbesondere dann, wenn das tägliche Treppensteigen mit Unsicherheit oder Angst verbunden ist. Das integrierte Bedienelement erlaubt eine einfache und intuitive Steuerung, meist direkt an der Armlehne angebracht. Der Lift bewegt sich entlang einer individuell angepassten Führungsschiene, die exakt auf den Verlauf der Treppe abgestimmt ist. Beim Einbau sind neben den baulichen Voraussetzungen auch die körperliche Verfassung des Nutzers sowie Sicherheitsaspekte wie ein sicherer Stand auf der Stehplatte entscheidend. Ein Stehlift bietet somit eine effektive und diskrete Mobilitätslösung – für mehr Sicherheit, Entlastung und Lebensqualität im eigenen Zuhause.
Für wen ist ein Stehlift gedacht?
Ein Stehlift ist hauptsächlich für Personen mit eingeschränkter Mobilität gedacht, die Schwierigkeiten haben, Treppen sicher zu überwinden. Dies umfasst
- ältere Menschen,
- Menschen mit Behinderungen oder
- Personen mit gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise Knieproblemen,
die eine sichere Fortbewegung zwischen Etagen in einem mehrstöckigen Gebäude benötigen. Die Zielgruppe eines solchen Treppenlifts sind also insbesondere Senioren und pflegebedürftige Menschen, die in ihrem eigenen Zuhause leben und ihre Mobilität verbessern möchten.
Wo lässt sich ein Stehlift am besten einsetzen?
Ein Stehlift lässt sich am besten in folgenden Gebäudetypen einsetzen:
- Einfamilienhaus mit schmalem Treppenhaus: Hier eignet sich der Stehlift gut, da er weniger Platz benötigt und auch in engen Treppenhäusern gut funktionieren kann.
- Reihenhaus mit enger Wende: Aufgrund der kompakteren Bauweise und der Möglichkeit, sich an schmale Verhältnisse anzupassen, ist der Stehlift auch für Reihenhäuser mit engen Kehren geeignet.
- Altbau mit wenig Treppenbreite: In Altbauten, bei denen die Treppen oft schmaler sind, bietet der Stehlift eine praktische Lösung, um Mobilität zu gewährleisten, ohne dass umfangreiche bauliche Veränderungen notwendig sind.
Dieses Treppenliftmodell kann sowohl innen als auch außen eingesetzt werden – vorausgesetzt, er ist mit einem entsprechenden Wetterschutz ausgestattet, um vor Witterungseinflüssen entsprechend geschützt zu sein.
Welche individuellen Anpassungen und Ausstattungsoptionen sind möglich?
- höhenverstellbare Plattform und verschiedene Plattformgrößen
- ergonomische Bedienelemente
- Sicherheitsmerkmale wie Sicherheitsbügel oder -gurte, rutschfeste Standflächen, Haltegriffe, Sensoren zur Hinderniserkennung sowie Notstromversorgung
- Wetterschutz wie spezielle Lackierungen, Abdeckungen oder Materialien
- Farb- und Materialauswahl zur Anpassung ans Wohnumfeld
Wie funktioniert ein Stehlift?
Ein Stehlift funktioniert im Prinzip genauso wie ein Sitzlift und bietet ein ebenso hohes Maß an Sicherheit. Je nach baulicher Gegebenheit wird er über ein Ein- oder Doppelschienensystem entlang der Treppe geführt. Während der Fahrt steht die Person auf einer rutschfesten Plattform und kann sich dabei in der Regel an einem gepolsterten Rückenteil anlehnen. Für stabilen Halt sorgen ein Sicherheitsbügel oder -gurt, seitliche Armlehnen sowie die rutschfeste Oberfläche der Standfläche. Die Steuerung erfolgt bequem über ein Bedienelement, das meist in der Armlehne integriert ist. Zusätzlich ist in der Regel eine Fernbedienung vorhanden, mit der der Lift von einer Etage zur anderen gerufen werden kann, zum Beispiel dann, wenn mehrere Personen das Gerät nutzen.
Moderne Stehlifte sind zudem mit Sensoren ausgestattet, die den Lift automatisch stoppen, sobald sich ein Hindernis auf der Treppe befindet, etwa ein Gegenstand auf der Stufe. In einem solchen Fall bleibt der Lift sicher stehen. Ein Ausstieg mitten auf der Treppe ist weder vorgesehen noch sicher. Deshalb ist ein integriertes Notrufsystem besonders wichtig, um im Ernstfall schnell Hilfe rufen zu können. Erst wenn das Hindernis entfernt wurde, kann die Fahrt fortgesetzt werden. Meist durch erneutes Drücken der Steuertaste. Sollte der Lift dennoch nicht weiterfahren, empfiehlt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung oder die Kontaktaufnahme mit einem Fachbetrieb.
Welche Höhe lässt sich mit einem Stehlift überwinden?
Mit einem Stehlift lassen sich in der Regel Höhen überwinden, die einer kompletten Treppe zwischen zwei Etagen entsprechen. Die genaue maximale Förderhöhe hängt vom jeweiligen Modell und der Länge des Schienensystems ab. Stehlifte sind für den Einsatz auf geraden und kurvigen Treppen konzipiert und können entlang der Treppe installiert werden, sodass sie übliche Etagenhöhen in Ein- und Mehrfamilienhäusern problemlos bewältigen können.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob ein Stehlift die richtige Treppenliftversion für Sie ist, dann lassen Sie sich am besten beraten. Ein Sanitätshaus ist hierfür ein guter Ansprechpartner.
Die Vorteile und Nachteile eines Stehlifts in der Übersicht
Vorteil | Nachteil |
platzsparend (ideal für schmale Treppenhäuser und enge Flure) | nicht geeignet für Personen, die nicht sicher stehen können oder starke Gleichgewichtsstörungen haben |
kein Hinsetzen oder Aufstehen nötig (schont Gelenke, besonders bei Knie- oder Hüftproblemen) | weniger bequem bei längeren Fahrten, da kein Sitz vorhanden ist |
fördert die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit im Alltag | höhere Anschaffungskosten als Standard-Treppenlifte möglich |
einfache Bedienung (oft mit Sicherheitsbügeln, Gurten und rutschfester Stehplattform) | Mindestdeckenhöhe von ca. 2,25 m erforderlich |
Plattform meist hochklappbar, sodass der Treppenbereich frei bleibt | gewöhnungsbedürftig, anfangs evtl. Unsicherheitsgefühl oder Angst bei der Nutzung |
für gerade und kurvige Treppen sowie Innen- und Außenbereiche geeignet | Maßanfertigungen können teuer sein und eine längere Lieferzeit bedeuten |
entlastet pflegende Angehörige | bei sehr engen Treppen auch mit Stehlift manchmal keine Lösung möglich |
Wie unterscheidet sich ein Stehlift von den anderen Treppenliften?
Der Stehlift unterscheidet sich von anderen Treppenliften hauptsächlich durch die Art der Nutzung und die spezifischen Anforderungen an den Benutzer. Im Vergleich zu anderen Treppenliftarten, wie beispielsweise dem Sitzlift oder dem Plattformlift, hat der Stehlift folgende Merkmale:
- Nutzungsposition: Beim Stehlift steht der Benutzer während der Fahrt aufrecht, im Gegensatz zu Sitzliften, wo der Benutzer sitzt. Dies ist besonders vorteilhaft für Personen, die Schwierigkeiten haben, sich zu setzen oder aufzustehen, aber dennoch in der Lage sind, aufrecht zu stehen.
- Platzbedarf: Stehlifte benötigen in der Regel weniger Platz als Sitzlifte, was sie für enge Treppenhäuser geeignet macht.
- Zielgruppe: Während Sitzlifte vor allem für Personen gedacht sind, die dauerhaft sitzen müssen, sind Stehlifte für Benutzer geeignet, die vorübergehend oder gelegentlich Unterstützung beim Treppensteigen benötigen.
- Bauweise: Die Konstruktion eines Stehlifts ist oft einfacher und weniger massig als die eines Sitzliftes, was ihn für bestimmte Treppenformen attraktiver macht.
- Anpassungsfähigkeit: Stehlifte können häufig einfacher an verschiedene Treppenformen angepasst werden, was sie flexibler in der Anwendung macht.
Die verschiedenen Treppenliftarten im Vergleich
Treppenliftart | Kurzbeschreibung | Vorteile | Nachteile |
Stehlift | Lift mit kleiner Stehplattform, Beförderung im Stehen entlang der Treppe; geeignet für Personen mit Gelenkproblemen, die nicht sitzen können, aber sicher stehen können | sehr platzsparend, ideal für schmale/enge Treppen, kein Hinsetzen/Aufstehen nötig, schneller Einstieg/Ausstieg | nur für Personen mit sicherem Stand, nicht für Rollstuhlfahrer, weniger bequem |
Sitzlift | Lift mit Sitz, fährt entlang der Treppe; geeignet für Personen mit eingeschränkter Mobilität, die sitzen können | bequemes Sitzen, einfache Bedienung, klappbare Elemente | benötigt mehr Platz als Stehlift, Hinsetzen/Aufstehen erforderlich, nicht für sehr schmale Treppen vorgesehen |
Kurvenlift | Sitz- oder Plattformlift; geeignet für Menschen mit geringerer Mobilitätseinschränkung | meistert auch komplexe Treppenverläufe, als Sitz- oder Plattformlift verfügbar | teurer und aufwendiger als Stehlift, benötigt mehr Platz |
Plattformlift | große Plattform; geeignet für Rollstuhlfahrer sowie Personen mit Rollator | für Rollstuhlfahrer geeignet, hohe Tragkraft, waagrechte Plattform | sehr platzintensiv, teurer, benötigt verstärkte Schiene, nicht für sehr schmale Treppen geeignet |
Hublift/Hebelift | senkrechtfahrender Lift (wie Hebebühne), meist für geringe Höhenunterschiede; geeignet für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen, Lasten | überwindet Höhenunterschiede unabhängig von Treppenform, auch für Rollstuhlfahrer geeignet | benötigt viel Platz, meist nur für kurze Höhen, aufwendigere Installation |
Hängelift/Deckenlift | an der Decke geführter Lift, transportiert Personen im Sitz oder Gurt; geeignet für Personen mit sehr starker Mobilitätseinschränkung | umgeht enge Treppen komplett, für sehr eingeschränkte Mobilität geeignet | sehr schwierige Installation, meist teurer und auffälliger als Stehlift |
Homelift/Senkrechtlift | wie ein Aufzug, verbindet mehrere Etagen; geeignet für alle Personengruppen | komfortabel, hohe Tragkraft, für alle Nutzergruppen geeignet | sehr aufwendig und teuer, benötigt viel Platz, genehmigungspflichtig |
Außenlift | Sitz-, Steh-, Plattform- oder Hublift für den Außenbereich | witterungsbeständig, speziell für Außentreppen | je nach Ausführung oft höhere Anforderungen an Material |
Welche Voraussetzungen gelten für den Einbau eines Stehlifts?
- maximale Belastung: Für einen sicheren Betrieb des Stehlifts darf ein bestimmtes Maximalgewicht nicht überschritten werden. In der Regel liegt diese Grenze bei etwa 170 Kilogramm. Diese Vorgabe stellt sicher, dass der Lift jederzeit stabil arbeitet und die Sicherheit der Nutzer gewährleistet bleibt.
- Mindestbreite der Treppe: Im privaten Wohnbereich ist für die Montage eines Stehlifts eine Treppenbreite von mindestens 60 Zentimetern erforderlich.
- Deckenhöhe: Über dem Lift sollte eine ausreichende Kopffreiheit von idealerweise rund zwei Metern vorhanden sein, besonders bei niedrigen Decken oder Dachschrägen.In der oberen Etage sollte die Deckenhöhe auf jeden Fall 2,25 Meter betragen.
- zulässige Steigung: Stehlifte lassen sich in der Regel auf Treppen mit einer Steigung von bis zu 70 Grad installieren. Die tatsächliche Umsetzbarkeit hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel etwa von der baulichen Situation vor Ort sowie der Tragfähigkeit des Schienensystems.
Auch die Etagenhöhe spielt eine Rolle, da sie die benötigte Schienenlänge bestimmt. Bei sehr hohen Treppen kann es notwendig sein, einverstärktes Schienensystem oder einen Zwischenhalt einzuplanen. Für ein sicheres Ein- und Aussteigen sollte der Lift auf jeder Etage möglichst niveaugleich mit dem Treppenpodest abschließen; kleinere Höhenunterschiede lassen sich durch entsprechende Einstellungen oder kleine Rampen ausgleichen. Bei langen Fahrstrecken oder speziellen baulichen Gegebenheiten können zudem zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie ein Notstopp, Haltegurte oder ein integriertes Kommunikationssystem sinnvoll oder sogar vorgeschrieben sein. Und bedenken Sie auch: Der Stehlift braucht zwar relativ wenig Platz, parken muss er aber trotzdem.
Für den Betrieb ist eine Stromversorgung erforderlich. Im Prinzip genügt eine normale Haushaltssteckdose (230 V) in der Nähe der Treppe. Die meisten modernen Stehlifte arbeiten mit Akkus, die automatisch über die Ladestation aufgeladen werden. Der Stromanschluss ist also vor allem für die Ladung wichtig.
Die Montage erfolgt in den meisten Fällen nicht an der Wand, sondern über eine Bodenschiene, die auf den Treppenstufen verschraubt wird. Das ist besonders vorteilhaft in Gebäuden mit empfindlichen oder nicht tragfähigen Wänden. Wandbefestigungen sind nur in Sonderfällen nötig und müssen statisch geprüft werden.
Wird der Stehlift außen installiert, zum Beispiel an einer Gebäudefassade oder als Zugang zu einer Haustür, kann je nach Bundesland und baulicher Situation eine Baugenehmigung erforderlich sein, speziell dann, wenn sich das Erscheinungsbild der Fassade verändert oder öffentlicher Raum betroffen ist. Nehmen Sie am besten im Vorfeld des Einbaus bereits Kontakt mit dem zuständigen Bauamt auf. So können Sie Klarheit schaffen und nachträglichen Ärger vermeiden.
Checkliste: Voraussetzungen für den Einbau eines Stehlifts
- Mindest-Treppenbreite beträgt 60 Zentimeter
- Eigengewicht beträgt nicht mehr als 170 Kilogramm
- Deckenhöhe von mindestens 2,25 Meter in der oberen Etage
- Treppenverlauf (gerade oder kurvig) ist für gewähltes Liftmodell geeignet
- ausreichend Platz oben und unten für sicheren Ein- und Ausstieg vorhanden
- 230-V-Steckdose in der Nähe der Treppe vorhanden
- Liftmodell mit Akkubetrieb und automatischer Ladefunktion berücksichtigt
- Bodenschiene kann sicher auf den Treppenstufen montiert werden
- kein Eingriff in tragende Bauteile oder Gebäudestruktur notwendig; Wandbefestigung nur erforderlich, wenn baulich notwendig und statisch geprüft
- bei Außenanlagen: Prüfung, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist
- Zustimmung des Eigentümers oder Vermieters bei Mietobjekten eingeholt
- Traglast und technische Spezifikationen entsprechen den Nutzeranforderungen
- Bedienung ist ohne fremde Hilfe möglich (z.B. durch Handlauf, Haltebügel, Steuerung)
- Sicherheitsfunktionen wie Not-Aus-Schalter, Sensoren und rutschfeste Stehplatte vorhanden
Was kostet ein Stehlift?
Die Kosten für einen Stehlift liegen in der Preisspanne von etwa 5.000 bis 15.000 Euro. Diese Preise können je nach Anbieter, spezifischen Anforderungen und individuellen Anpassungen variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass zusätzliche Kosten für bauliche Anpassungen, Zubehör oder besondere Funktionen anfallen können. Daher empfiehlt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und sich individuell beraten zu lassen, um die beste Lösung für die persönlichen Bedürfnisse zu finden.
Diese Faktoren bestimmen den Preis
- Lifttyp
- Stockwerke
- Zubehör
- individuelle Anpassungen
- Montage
- laufende Betriebskosten
- Treppenform
Gerade Treppen sind kostengünstiger als kurvige Treppen, da für kurvige Treppen maßgefertigte Schienen erforderlich sind, was die Kosten erhöht. In der Regel können Sie hiermit 50 Prozent Mehrkosten rechnen. Hinzu kommt: Ein an eine geschwungene Treppe angepasster Treppenlift ist kaum wiederverkaufbar, weil die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Treppenhäuser so genau ähneln, doch relativ gering ist.
Mit diesem Preis müssen Sie bei einem Stehtreppenlift rechnen
Wenn Sie ein gerades Treppenhaus haben und den Lift nur in einer ganz einfachen Ausführung benötigen, dann können Sie bereits für 3.000 bis 4.000 Euro einen solchen Treppenlift erstehen. Falls das Treppenhaus aber kurvig ist und/oder Sie eine aufwendigere und damit oft auch bequemere Version haben möchten, dann kann ein solcher Lift auch schnell 10.000 Euro und mehr kosten.
Zuschüsse und Förderungen
Sie müssen nicht Pflegegrad 2 und aufwärts haben, sondern können wohnumfeldverbessernde Leistungen bereits ab Pflegegrad 1 mithilfe des Staates deutlich günstiger umsetzen. Bis zu 4.180 Euro pro pflegebedürftiger Person im Haushalt sind über die Pflegekasse für barrierefreies Umbauen möglich. [1] Auch bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, gibt es oft passende günstige Kredite für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.
Kann ich einen Stehlift auch gebraucht kaufen oder mieten?
Einige Hersteller bieten Ihnen die Möglichkeit, einen Stehlift zu mieten oder ihn per Ratenzahlung abzubezahlen. Das ist allerdings nicht immer die beste Möglichkeit. Manchmal kann es sinnvoller und günstiger sein, sich Kreditangebote von Banken einzuholen. In manchen Fällen kommen sie so auf eine viel geringere monatliche Rate. Natürlich können Sie einen Stehlift auch gebraucht kaufen. Allerdings sollte hier ein Fachmann mit an Bord geholt werden. Denn zum einen müssen Sie sichergehen, dass dieser Lift bei Ihnen auch einsetzbar ist und zum anderen ist es notwendig, dass der Lift korrekt angeschlossen ist.
Ablauf von Planung & Einbau
Der Einbau eines Stehlifts beginnt mit einer fachkundigen Beratung durch einen spezialisierten Anbieter, idealerweise direkt vor Ort. Dabei werden die baulichen Gegebenheiten der Treppe, die individuellen Anforderungen des Nutzers sowie mögliche technische Lösungen besprochen. Im Anschluss erfolgt das präzise Aufmaß der Treppe, um die Machbarkeit zu prüfen und das passende Schienensystem festzulegen – je nach Treppenform kommt ein Ein- oder Zwei-Schienen-System infrage. Auf Grundlage dieser Daten erstellt der Anbieter ein konkretes Angebot. Parallel wird geprüft, ob Zuschüsse etwa von der Pflegekasse oder anderen Stellen beantragt werden können. Nach Angebotsannahme wird der Lift individuell gefertigt, was insbesondere bei kurvigen Treppen erforderlich ist. Die Lieferzeit beträgt in der Regel zwei bis sechs Wochen. Der Einbau vor Ort erfolgt durch geschultes Fachpersonal. Nach dem Einbau wird der Lift geprüft und der Nutzer erhält eine Einweisung in Bedienung und Sicherheitsfunktionen.
Wer übernimmt Wartung und Service nach dem Kauf?
Viele Anbieter bieten Wartungsverträge an. Sie können aber auch einen Fachbetrieb engagieren, um Wartung und Service durchzuführen. Bedenken Sie dabei immer: Regelmäßige Inspektionen erhöhen die Lebensdauer und Betriebssicherheit des Lifts.
Fazit
Ein Stehlift ist eine spezielle Form des Treppenlifts, die für Personen entwickelt wurde, die Schwierigkeiten beim Sitzen oder Aufstehen haben, aber dennoch in der Lage sind, kurze Zeit sicher zu stehen. Anders als herkömmliche Sitzlifte verfügt der Stehlift über eine Anlehnfläche statt einer vollwertigen Sitzfläche. Der Benutzer steht während der Fahrt leicht angelehnt und wird durch Armlehnen, einen Sicherheitsgurt sowie eine rutschfeste Fußplatte stabilisiert. Besonders vorteilhaft ist diese Bauweise bei engen Treppen, da der Stehlift weniger Platz beansprucht. Wichtig ist, dass der Nutzer über ausreichend Standfestigkeit und Haltekraft verfügt, um den sicheren Gebrauch zu gewährleisten. Der Lift wird über ein integriertes Bedienelement gesteuert, meist in der Armlehne verbaut. Die Fahrt verläuft geräuscharm auf einer Führungsschiene, die individuell an die Treppenform angepasst wird. Beim Einbau sind die baulichen Gegebenheiten, wie Steigung, Kurvenverlauf und Treppenbreite, sorgfältig zu prüfen. Ebenso entscheidend ist die Wahl eines zuverlässigen Anbieters mit gutem Wartungsservice, da Sicherheit und Komfort im Vordergrund stehen. Ein Stehlift bietet eine diskrete und funktionale Mobilitätslösung für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Immer vorausgesetzt, die körperlichen Möglichkeiten für die stehende Nutzung sind gegeben.
Stehlift: Häufig gestellte Fragen
Was passiert bei Stromausfall?
Kommt es zu einem Stromausfall, dann ist das kein Problem, denn das Gerät wird ja mit Akkus betrieben, sodass Sie auch dann noch sicher von einer Etage zur anderen kommen.
Kann ich einen Stehlift auch bei leichten Gleichgewichtsstörungen nutzen?
Es ist davon abzuraten, mit Schwierigkeiten im Gleichgewichtssinn, einen Stehlift zu nutzen. In einem solchen Fall ist ein anderes Liftmodell sinnvoller.
Wie laut ist ein Stehlift im Betrieb?
Ein Stehlift erzeugt im Betrieb typischerweise eine Lautstärke zwischen etwa 35 und 55 Dezibel, abhängig vom Modell und Antriebssystem. Das entspricht in etwa der Geräuschkulisse eines leisen Gesprächs, Regens oder eines elektrischen Rasierers und wird im Alltag als sehr leise wahrgenommen.
Quellen
[1] „Zuschüsse zur Wohnungsanpassung“. BMG, https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflege-zu-hause/zuschuesse-zur-wohnungsanpassung.html Zugegriffen 14. Mai 2025.