Mit zunehmendem Alter oder bei eingeschränkter Mobilität wird das eigene Zuhause häufig zur Herausforderung. Besonders Treppen stellen ein großes Hindernis dar, da sie für viele Senioren und Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine erhebliche Belastung oder gar ein Risiko darstellen können. Ein Treppenlift bietet hier eine effektive Lösung, um den Alltag sicherer und komfortabler zu gestalten. Er ermöglicht es, weiterhin selbstständig in den eigenen vier Wänden zu leben und sich frei zwischen den Etagen zu bewegen. Dadurch bleibt nicht nur die gewohnte Lebensqualität erhalten, sondern es wird auch ein hohes Maß an Sicherheit geboten – für die Betroffenen ebenso wie für deren Angehörige. Die Entscheidung für einen Treppenaufzug ist mehr als nur eine technische Anschaffung – sie ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit und mehr Lebensqualität.
- Was ist ein Treppenlift?
- Welche Arten von Treppenlifte gibt es?
- Wie funktioniert ein Treppenlift?
- Wie wird ein Treppenlift aufgebaut? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]
- Wie viel kostet ein Treppenlift?
- Kann ich einen Treppenlift gebraucht kaufen oder mieten?
- Was gibt es beim Kauf eines Treppenlifts zu beachten?
- Fazit
- Quellen
Alles auf einen Blick:
- Die Installation eines Treppenlifts kann den Alltag von Senioren sowie Personen mit körperlichen Einschränkungen erleichtern und hält die Selbstständigkeit aufrecht.
- Es gibt unterschiedliche Treppenlift-Modelle, wobei der klassische Sitzlift unter anderem aufgrund der einfachen Installation besonders häufig verbaut wird.
- Bei der Auswahl eines Treppenlifts fließen verschiedene Faktoren, wie die Wohnsituation oder der Gesundheitszustand, ein.
- Durch Zuschüsse über die Pflegekasse und staatliche Förderprogramme können die Anschaffungskosten reduziert werden.
Was ist ein Treppenlift?
Ein Treppenlift ist ein elektrisch betriebenes Hilfsmittel, das Personen mit Mobilitätseinschränkungen beim Auf- und Abstieg von Treppen unterstützt. So können beispielsweise Senioren sicher und vor allem selbstständig zwischen verschiedenen Etagen ihres Zuhauses wechseln. Die Installation eines Treppenlifts schafft mehr Barrierefreiheit und ermöglicht es, weiterhin im gewohnten Umfeld zu leben. Damit werden Sicherheit, Unabhängigkeit und Wohnkomfort erheblich gesteigert.
Häufig werden klassische Modelle wie Sitzlifte oder Stehlifte verwendet. Liftsysteme können sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert werden. Welches Modell für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihrer gesundheitlichen Situation sowie der Art Ihrer Treppe ab.
Für wen eignet sich ein Treppenlift?
Personen, denen das Treppenlaufen aufgrund von körperlichen Einschränkungen durch das Alter oder Krankheit schwerfällt, können mithilfe eines Treppenlifts diese alltägliche Hürde im Haushalt ohne Hilfe überwinden. Ein Treppenlift kann für folgende Personengruppen eine hilfreiche Unterstützung sein:
- Senioren
- pflegebedürftige Menschen
- Rollstuhlfahrer
- Personen mit dauerhaften Bewegungseinschränkungen
- sturzgefährdete Menschen
Wann hat man Anspruch auf eine Treppenhilfe?
Grundsätzlich können alle Personen mit Mobilitätseinschränkungen Anspruch auf einen Treppenlift haben. Voraussetzung für finanzielle Zuschüsse der Pflegekasse oder die Genehmigung in einem Mietshaus ist ein ärztlicher Nachweis. Für einen Zuschuss der Pflegekasse ist mindestens Pflegegrad 1 erforderlich. Ein ärztliches Attest oder ein Gutachten des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) kann die Notwendigkeit eines Treppenlifts belegen.
Welche Vorteile hat ein Treppenlift?
- Sicheres Überwinden von Treppen: Reduziert die Sturzgefahr erheblich und bietet eine sichere Lösung für alle Etagen und Treppenarten.
- Erhalt der Selbstständigkeit: Ermöglicht es, sich ohne fremde Hilfe im eigenen Zuhause zu bewegen, ob im Innen- oder Außenbereich.
- Komfort im Alltag: Bietet eine bequeme Fortbewegung und sorgt für mehr Lebensqualität im täglichen Umfeld.
- Vermeidung von Umzugskosten: Durch den Einbau eines Treppenlifts kann die gewohnte Wohnumgebung erhalten bleiben, wodurch ein Umzug oft nicht mehr notwendig ist.
- Steigerung des Immobilienwerts: Ein barrierefreier Wohnraum kann den Wert der Immobilie erhöhen.
- Flexibel einsetzbar: Treppenlifte können an die individuellen baulichen Gegebenheiten und Bedürfnisse angepasst werden.
Wie kann ich einen Treppenlift nachrüsten?
Eine Treppe kann in der Regel ohne größere Umbaumaßnahmen mit einem Treppenlift nachgerüstet werden. Dennoch erfordert dies eine sorgfältige Planung im Vorfeld, um sicherzustellen, dass das Liftsystem optimal zu Ihren individuellen Bedürfnissen und der baulichen Situation passt. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Notwendigkeit nachweisen: Lassen Sie sich am besten vom Arzt ein MDK- Gutachten ausstellen. Dabei wird anhand Ihres Gesundheitszustands festgelegt, ob und welcher Pflegegrad vorliegt. Dieser Nachweis ist vor allem für den Antrag auf Fördermittel notwendig.
- Treppenkonstruktion prüfen: Wählen Sie das Liftsystem entsprechend Ihres körperlichen Zustands und der baulichen Gegebenheiten Ihrer Treppe. Wichtige Faktoren sind dabei der Treppenverlauf, die Treppenbreite und die Etagenanzahl. Prüfen Sie zudem, ob die Statik der Treppe ausreichend ist und die Mindestbreite für einen Einbau nach DIN-Norm 18065 erfüllt wird. [1] Überlegen Sie außerdem, ob Sie sich mit einem Sitz- oder Stehlift am sichersten fühlen. Für eine detaillierte Analyse können Sie sich an einen Fachbetrieb wenden.
- Genehmigungen einholen: Als Mieter benötigen Sie die Zustimmung Ihres Vermieters für den Einbau. Sollte der Treppenlift aufgrund Ihrer gesundheitlichen Situation erforderlich sein, darf der Vermieter Ihr Anliegen gemäß § 554 Absatz 1 BGB nicht ablehnen. [2] In einer Eigentumswohnung ist zusätzlich die Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft notwendig. Im privaten Eigenheim sind für klassische Treppenlifte in der Regel keine Baugenehmigungen erforderlich.
- Beratung: Es ist sinnvoll, sich vor dem Einbau ausführlich beraten zu lassen. Hierzu können Sie sich zum Beispiel an Beratungsstellen wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung (BAG) wenden. Regionale Wohnberatungsstellen bieten ebenfalls Unterstützung im Bereich barrierefreies Wohnen an.
- Angebote vergleichen: Holen Sie Angebote von verschiedenen Anbietern ein – egal, ob Sie einen neuen Treppenlift kaufen oder ein gebrauchtes Modell in Betracht ziehen. Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Leistungen wie Garantie, Wartung und Service.
- Finanzierung klären: Da die Anschaffung und der Einbau eines Treppenlifts mit hohen Kosten verbunden sein können, sollten Sie sich über Fördermöglichkeiten informieren. Beispielsweise übernimmt die Pflegekasse bei einem anerkannten Pflegegrad einen Teil der Kosten.
- Kauf und Installation: Sobald Sie sich für ein Modell entschieden haben, überlassen Sie den Einbau einem Fachbetrieb. So stellen Sie sicher, dass der Treppenlift korrekt und sicher montiert wird.
Welche Arten von Treppenlifte gibt es?
Es gibt Treppenlift-Modelle mit und ohne Treppenmontage. Liftsysteme mit Treppenmontage werden entlang der Treppe installiert und eignen sich für Innen- und Außentreppen. Hierzu zählen:
- Stehlift
- Sitzlift
- Kurvenlift
- Plattformlift
Treppenlifte ohne Treppenmontage hingegen funktionieren unabhängig von der Treppe und bieten flexible Einsatzmöglichkeiten. Folgende Modelle bewegen sich wie ein klassischer Aufzug ausschließlich vertikal:
Alternativen zum Treppenlift
Neben den treppenunabhängigen Liftsystemen wie Homelift oder Hublift gibt es zwei mobile Treppenlifte:
- Treppenraupe
- Treppensteiger
Diese Liftsysteme sind nicht fest installiert und können damit flexibel im Haus, aber auch unterwegs eingesetzt werden. Jedoch können sie nicht eigenständig bedient werden, aber es gibt Modelle der Treppenraupe, die es Rollstuhlfahrern ermöglichen, Treppenstufen selbst zu überwinden. Die Treppenraupe bietet entweder eine komfortable Sitzfläche oder eine Plattform für den Rollstuhl. Der Rollstuhl wird rückwärts auf den Lift gefahren, und die Begleitperson bewegt das Gerät mithilfe des Motors, wodurch kein großer Kraftaufwand benötigt wird, stufenweise nach oben.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Varianten liegt im Antrieb: Die Treppenraupe fährt auf einem Kettenfahrwerk, der Treppensteiger auf Rädern. Beide Systeme sind mobil und werden nicht fest installiert.
Wie funktioniert ein Treppenlift?
Ein klassischer Treppenlift, wie ein Steh- oder Sitzlift, fährt auf einem Schienensystem die Treppe entlang und wird von einem Elektromotor angetrieben. Der Anschluss erfolgt über den normalen Haushaltsstecker. Für gerade Treppen eignen sich zudem ein Zahnstangenantrieb, während für gewundene Treppenverläufe auf einen Kurventreppenlift mit Reibradantrieb zurückgegriffen werden sollte. Handelt es sich um einen Sitzlift, verfügt dieser über eine robuste Sitzeinheit mit Sicherheitsgurt. Ein Stehlift besitzt eine komfortable Rückenlehne, Armlehnen sowie einen Sicherheitsbügel.
Das Podest oder die Sitzfläche sind im besten Fall klappbar, sodass der Lift im Stillstand den Weg nicht versperrt und damit besonders platzsparend ist. Mit dem Schienensystem wird zudem auch eine Aufladestation jeweils am Anfang und Ende der Treppe installiert. Der Akku wird geladen, sobald das fahrbare Podest geparkt ist. Im Falle eines Stromausfalls sorgt somit der Akku dafür, dass der Lift trotzdem fahrtüchtig bleibt. Funktionen wie Sensoren für Hinderniserkennung oder der sogenannte Totmannschalter zählen zu Sicherheitsvorrichtungen. Der Lift wird entweder über einen Hebel oder einer Steuerungskonsole bedient. Der Totmannschaltung sorgt dafür, dass der Lift stehen bleibt, sobald der Hebel nicht mehr bedient wird. Eine Fernbedienung kann ebenfalls zum Steuern verwendet werden. Ein Treppenlift kann zudem auch mit Beleuchtung ausgestattet werden.
Wie wird ein Treppenlift aufgebaut? [Schritt-für-Schritt-Anleitung]
- Maß nehmen: Vor dem Einbau wird die Treppe exakt vermessen, damit das Schienensystem individuell an Ihren Treppenverlauf angepasst und gefertigt werden kann.
- Montage der Schienen: Die maßgefertigten Schienen werden sicher auf den Treppenstufen montiert, um eine stabile Führung des Lifts zu gewährleisten.
- Einbau des Lifts: Anschließend wird der Lift in das Schienensystem eingesetzt und befestigt, damit er sich problemlos entlang der Schienen bewegen kann.
- Anschluss: Der Lift wird ans Stromnetz angeschlossen. Ladestationen werden am Anfang und Ende der Schiene installiert, sodass der Lift in Parkposition automatisch geladen wird.
- Fahrtest: Zur Qualitätskontrolle führen Techniker Probefahrten durch und prüfen alle Sicherheits- und Steuerungselemente. Erst wenn der Lift einwandfrei läuft, ist die Installation abgeschlossen.
- Einweisung: Zum Abschluss erhalten Sie eine Einweisung zur Bedienung und Sicherheit des Lifts, sodass eine sichere und einfache Nutzung gewährleistet ist.
Welche baulichen Voraussetzungen gibt es für den Einbau eines Treppenlifts?
Wichtig ist, dass Ihre Treppe für die Montage eines Treppenlifts auch wirklich geeignet ist. Um eine sichere und robuste Montage zu gewährleisten, sollten Sie die Statik Ihrer Wände und Treppenstufen prüfen lassen. Zusätzlich sollte eine sorgfältige Ausmessung von folgenden Elementen durchgeführt werden:
- Treppenbreite
- Treppenlänge
- Deckenhöhe
Oft kann es sich besonders bei zu schmalen Treppen schwieriger gestalten, einen Treppenlift einzubauen und dabei die notwendigen Abstände einzuhalten. Es muss stets sichergestellt werden, dass ausreichend Platz für den parkenden Lift am Anfang und Ende der Treppe gewährleistet werden kann. So dürfen durch den Lift Türen oder Fluchtwege nicht verstellt werden, sodass im Notfall die Rettungswege begehbar sind. Die Mindestlaufbreite auf einer Treppe muss nach dem Einbau 60 Zentimeter betragen.
Das muss insbesondere bei der Installation in gemeinschaftlichen Treppenhäusern wie in Mehrfamilienhäusern beachtet werden. Jedoch können hier einklappbare Modelle Abhilfe schaffen. Die Bauvorschriften, die unter anderem beachtet werden müssen, sind in der DIN 18065 festgelegt. Zudem sollten Sie sich bei der Installation auch an der jeweiligen Landesbauordnung orientieren.[1]
Brauche ich eine Baugenehmigung für einen Treppenlift?
Für einen Senkrechtlift im Außenbereich ist in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich, während die Montage eines Treppenlifts in privaten Wohnräumen normalerweise genehmigungsfrei ist. Ob eine Baugenehmigung nötig ist, hängt von der Art des Treppenlifts und dem Installationsort ab. So benötigen Sie beispielsweise für einen Außenlift eine Genehmigung, Auch die Frage, ob Sie Mieter oder Eigentümer sind, spielt eine entscheidende Rolle:
- Mieter: Holen Sie vor der Installation die schriftliche Zustimmung Ihres Vermieters ein.
- Eigentümer: Für die Installation eines klassischen Treppenlifts in Ihrem privaten Wohnraum sind in der Regel keine Genehmigungen erforderlich.
- Mehrfamilienhaus: Wenn Sie in einer Eigentumswohnung leben, müssen Sie Ihr Vorhaben mit der Wohnungseigentümergemeinschaft abstimmen.
Wie oft muss ein Treppenlift gewartet werden?
Wie oft ein Treppenlift gewartet werden muss, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie der Nutzungsintensität und dem Modell. Im Allgemeinen empfiehlt sich hier eine jährliche Wartung. Liftsysteme, die außen installiert sind, müssen aufgrund der Witterungseinflüsse öfter gewartet werden als Innensysteme. So können Sie eine reibungslose und vor allem sichere Funktion sicherstellen. Einige Hersteller bieten neben einer Montage auch eine Wartungsservice an. Für eine regelmäßige Kontrolle können Sie einen Wartungsvertrag abschließen, sodass Sie den jährlichen Wartungstermin nicht versäumen. Um einem schnellen Verschleiß vorzubeugen, sollten Sie den Sitz sowie das Bedienelement Ihres Lifts sauber halten.
Wie lange dauert der Einbau eines Treppenlifts?
In der Regel kann ein Profi bei einer guten Planung einen klassischen Treppenlift innerhalb weniger Stunden an Ihrer Treppe installieren. Planen Sie hier mit bis zu vier Stunden. Komplexere Treppenverläufe, wie bei einer Wendeltreppe, können jedoch mehr Zeit beanspruchen. Auch die Installation von einem Außenlift, der über mehrere Stockwerke fahren soll, benötigt einen höheren Arbeitsaufwand.
Wie viel kostet ein Treppenlift?
Es gibt Treppenliftsysteme in verschiedenen Preiskategorien, die sich nach den individuellen Anforderungen des Nutzers richten. Die genauen Kosten hängen von Faktoren wie
- dem Anbieter,
- dem Modell,
- der gewünschten Zusatzausstattung,
- der Etagenanzahl,
- der Art der Treppe (gerade oder kurvig) und
- dem Aufwand für die Montage
ab. Ein einfacher Sitzlift oder Stehlift ist in der Regel günstiger, während Modelle wie Rollstuhllifte beziehungsweise Plattformlifte und Homelifte deutlich teurer sind. Besonders bei Wendeltreppen oder komplexen Treppenverläufen können die Kosten aufgrund der aufwendigeren Montagearbeiten erheblich steigen. Während Einstiegspreise bei etwa 3.000 Euro liegen, können umfangreiche Systeme, wie ein Homelift, bis zu 30.000 Euro oder mehr kosten. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Preisübersicht:
Treppenlift Preisübersicht
Treppenliftmodell | Preis |
Sitzlift | 3.500 bis 10.000 Euro |
Kurventreppenlift | 6.000 bis 16.000 Euro |
Stehlift | 5.000 bis 15.000 Euro |
Hublift | 8.000 bis 18.000 Euro |
Plattformlift | 11.000 bis 25.000 Euro |
Homelift ohne Schacht | 20.000 bis 30.000 Euro |
Neben den Montage- und Anschaffungskosten können zudem noch Wartungskosten auf Sie zukommen. Damit Sie ein optimales Modell zu einem fairen Preis erhalten, sollten Sie verschiedene Angebote von mehreren Anbietern vergleichen. So erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Produkte und können das optimale Modell für Ihr Zuhause finden.
Kann ich einen Treppenlift gebraucht kaufen oder mieten?
Der Kauf eines neuen Treppenlifts kann hohe Kosten mit sich bringen. Neben einem Neukauf gibt es jedoch auch die Möglichkeit, einen Treppenlift gebraucht zu kaufen oder für einen gewissen Zeitraum zu mieten. Achten Sie bei einem Gebrauchtkauf darauf, dass der Lift einwandfrei funktioniert. Beachten Sie jedoch, dass bei älteren Modellen es möglicherweise keine Ersatzteile mehr zu kaufen gibt, weshalb sich bei einem Schaden eine Reparatur schwierig gestalten kann.
Eine weitere Möglichkeit Kosten zu sparen ist die Miete eines Lifts. Einige Hersteller bieten diesen Mietservice an. Dabei wird ein entsprechender Mietvertrag aufgesetzt, indem alle relevanten Informationen wie die Zahlungsweise oder die Laufzeit festgehalten werden.
Werden die Treppenlift-Kosten von der Krankenkassen übernommen?
Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse gedeckt, denn genauer gesagt, ist hierfür die Pflegekasse die richtige Anlaufstelle. [3] Personen ab einem Pflegegrad 1 können für Hilfsmittel wie einen Treppenlift einen Zuschuss erhalten. Ihren Pflegegrad müssen Sie entsprechend belegen können.
Für ein Pflegegutachten vereinbaren Sie einen Termin für eine MDK-Prüfung bei einem entsprechenden Gutachter. Die Zuschusshöhe beträgt dabei bis zu 4.180 Euro der Gesamtkosten. Wie hoch der Zuschuss für einen Treppenaufzug tatsächlich ausfällt, hängt vom Einzelfall ab und davon, wie notwendig ein Treppenlift ist.
Gibt es Förderungen für einen Treppenlift?
Derzeit können keine neuen Anträge für den Investitionszuschuss zur Barrierereduzierung 455-B mehr gestellt werden. Als Alternative bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den zinsgünstigen Kredit „Altersgerecht Umbauen – Kredit (159)„ für entsprechende Maßnahmen an. Bereits bewilligte Zuschüsse sind davon nicht betroffen: Sie erhalten die Auszahlung, sobald alle Fördervoraussetzungen erfüllt und nachgewiesen sind. [4]
Es kann zudem auch regionale Förderprogramme geben, die Sie für die Anschaffung einer Treppenhilfe erhalten können und somit Kosten sparen. Informieren Sie sich daher im Vorfeld über die Fördermöglichkeiten, die Ihre Region anbietet.
Kann ich einen Treppenlift von der Steuer absetzen?
Rüsten Sie die Treppe in Ihrem Haus mit einem Treppenlift nach, können Sie die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend machen. [5] Diese Anschaffung wird als sogenannte außergewöhnliche Belastung kategorisiert. Um die Notwendigkeit eines Treppenlifts beim Finanzamt nachzuweisen, ist ein ärztliches Attest ausreichend. Ein Nachweis über einen Pflegegrad ist in der Regel nicht erforderlich.
Die Steuerentlastung ist gestaffelt und richtet sich nach dem vorliegenden Pflegegrad. Sie können dabei nicht nur einen neuen Treppenlift, sondern auch einen Gebrauchtkauf von der Steuer absetzen.
Was gibt es beim Kauf eines Treppenlifts zu beachten?
Ein Treppenlift kann das Treppensteigen im Alltag deutlich erleichtern und sicherer machen. Damit Sie ein Modell wählen, das perfekt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:
Planung: Berücksichtigen Sie bei der Auswahl die individuellen Anforderungen des Nutzers. Auch die Statik der Treppe sollte geprüft werden. Wichtig ist zudem, wie viele Etagen überwunden werden sollen und ob die Treppe gerade verläuft oder kurvig ist. Für gerade Treppen eignen sich Sitzlifte besonders gut, während für Wendeltreppen ein Kurventreppenlift die bessere Wahl ist.
Gütesiegel: Achten Sie darauf, dass der Treppenlift die erforderlichen Qualitätssiegel trägt. Wichtige Zertifizierungen sind das TÜV-Siegel, die CE-Kennzeichnung und das GS-Siegel. Diese garantieren Sicherheit und technische Zuverlässigkeit.
Rechtliche Anforderungen: Informieren Sie sich über rechtliche Vorgaben, insbesondere wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen. Hier kann es notwendig sein, eine Genehmigung des Vermieters einzuholen. Zudem sollten die Bauvorschriften besonders bei Senkrechtliften im Außenbereich sowie bei einer Installation in einem gemeinschaftlichen Treppenhaus beachtet werden.
Sicherheitsmaßnahmen: Ein moderner Treppenlift sollte mit umfassenden Sicherheitsfunktionen ausgestattet sein. Dazu gehören unter anderem Notbremsen, Sicherheitsgurte und Hindernissensoren, die den Lift automatisch stoppen, wenn ein Objekt erkannt wird. Lassen Sie sich zudem nach der Montage vom Installateur in die richtige Bedienung Ihres Treppenlifts einweisen.
Angebote vergleichen: Vergleichen Sie verschiedene Anbieter und Modelle sorgfältig. Neben dem Preis sollten Sie auch Leistungen wie Garantie, Wartung und Service in Ihre Entscheidung einbeziehen. Ein unverbindlicher Kostenvoranschlag sowie eine Beratung vor Ort sind hilfreich, um die beste Wahl zu treffen.
Fazit
Ein Treppenlift im Haus kann eine Bereicherung für Senioren, pflegebedürftige Personen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen sein, denn es ermöglicht das selbstständige Treppensteigen. Hierbei handelt es sich daher um eine sinnvolle, wohnumfeldverbessernde Maßnahme. So kann man im gewohnten Umfeld wohnen bleiben, wodurch sich die Wohnqualität aufrechterhalten kann. Zu den gängigsten Modellen zählen der Sitzlift und der Stehlift. Ein Homelift ist eine spezielle Variante und ähnelt einem herkömmlichen Aufzug, nur ohne Schacht. Im Vorfeld müssen Sie jedoch genügend Zeit in die Planung investieren, bevor Sie sich für einen Treppenaufzug entscheiden. Es müssen bauliche Voraussetzungen beachtet werden, wobei die Installation im privaten Eigentum genehmigungsfrei ist. Denken Sie zudem daran, dass Sie mögliche Förderungen vor dem Kauf und der Installation beantragen müssen.
Quellen
[1] (O. J.). Abgerufen 12. November 2024, von Uni-hamburg.de website: https://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2024/175888/pdf/DSH_Magazin_szuu_2023_01_dsh.pdf
[2] § 554 BGB – Einzelnorm. (o. J.). Abgerufen 14. November 2024, von Gesetze-im-internet.de website: https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__554.html
[3] Vom, U. D. B. (o. J.). Treppensteighilfe ist Pflegehilfsmittel. Abgerufen 15. November 2024, von Bvkm.de website: https://bvkm.de/wp-content/uploads/2019/08/pflegeversicherung_1treppensteighilfe.pdf
[4] Barrierereduzierung – Investitionszuschuss (455-B). (o. J.). Abgerufen 15. November 2024, von Kfw.de website: https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilie/F%C3%B6rderprodukte/Altersgerecht-Umbauen-Investitionszuschuss-(455)/
[5] § 33 EStG – Einzelnorm. (o. J.). Abgerufen 15. November 2024, von Gesetze-im-internet.de website: https://www.gesetze-im-internet.de/estg/__33.html