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Treppenlift

Treppenlift Modelle: Arten und Funktionen

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 27. November 2024
Lesedauer: 17 Minuten
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Treppenlifte erleichtern älteren Menschen und Personen mit körperlichen Einschränkungen das Treppensteigen und ermöglichen ein eigenständiges Fortbewegen in den eigenen vier Wänden, ohne auf Angehörige angewiesen zu sein. Sie tragen wesentlich zur Selbstständigkeit bei und senken das Risiko für Stürze und Verletzungen. Auch wenn die Anschaffung eines Treppenlifts eine Investition darstellt, bietet sie oft großen Mehrwert im Alltag und ist in den meisten Fällen günstiger als ein Umzug. Der Einbau eines Treppenlifts ist zudem vergleichsweise unkompliziert und lässt sich individuell an den Wohnraum anpassen. Um das passende Modell für Ihre Bedürfnisse zu finden, ist es sinnvoll, die verschiedenen Treppenlift-Ausführungen genau zu vergleichen.

Alles auf einen Blick:

  • Es gibt unterschiedliche Treppenlift-Modelle, die in der Regel sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installiert werden können.
  • Zu den gängigsten Treppenlift-Typen im privaten Wohnraum zählen der Stehlift und der Sitzlift.
  • Eine hochpreisige, aber ebenfalls praktische Variante ist der Homelift – ein privater, kleiner Aufzug, der keinen Schacht benötigt.
  • Die Pflegekasse bietet unter bestimmten Voraussetzungen, wie einem anerkannten Pflegegrad, einen Zuschuss für Hilfsmittel wie einen Treppenlift an

Welche Treppenlift-Modelle gibt es?

Es gibt eine Reihe von verschiedenen Modellen, wobei hier zwischen Treppenlift mit und ohne Treppenmontage unterschieden werden kann. Zu den klassischen Liftsystemen mit Montage entlang der Treppe, zählen zum Beispiel Steh- und Sitzlifte. 

Treppenlift mit Schienenmontage an der Treppe

Treppenliftsysteme ohne Treppenmontage

Stehlift 

Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um einen Treppenlift (Link zum Artikel: Treppenlift) ohne Sitzvorrichtung. Dieser Lift transportiert Personen stehend in die nächste Etage. Geeignet ist diese Variante zum Beispiel bei Kreislauf- oder Gelenkproblemen, die durch das Aufstehen und Hinsetzen verschlimmert werden könnten. Für die Montage ist eine ausreichende Deckenhöhe von bis zu 2,25 Metern wichtig, damit eine sichere Fahrt durch das Treppenhaus gewährleistet ist.

Sitzlift 

Ein Sitzlift gehört zu den beliebtesten Treppenlift-Modellen und überzeugt durch seinen gepolsterten Sitz, der nicht nur Komfort, sondern auch Stabilität bietet. Viele Sitzlifte verfügen über einen drehbaren Sitz, der das Ein- und Aussteigen erleichtert und sicherer macht. Die Bedienung erfolgt je nach Modell über eine Fernbedienung oder einen Joystick. Sitzlifte eignen sich für nahezu jede Treppenart.

Ältere Dame sitzt auf einem Treppenlift in einem schmalen Treppenhaus eines Wohnhauses. Der Sitzlift ist auf einer Schiene an der Treppenwand installiert und ermöglicht der Frau eine sichere und bequeme Beförderung nach oben. Die Frau trägt eine Brille, ein rosa Oberteil und Jeans, während sie entspannt auf dem Lift sitzt. An der Wand sind Bilderrahmen und ein Handlauf zu sehen.
Der Sitzlift zählt zu dem klassischen Modell eines Treppenlifts © OKrasyuk / istockphoto.com

Kurvenlift

Der Kurvenlift ist eine Sonderform des Sitzlifts und soll speziell bei Wendeltreppen den Treppenauf- und abstieg vereinfachen. Dieser Bautyp ist für steile sowie kurvige Treppenverläufe, wie zum Beispiel im Altbau, ausgelegt. Ein Kurvenlift ist mit einer einzelnen oder einer doppelten Schiene ausgestattet. Die Schienen werden dabei stets an die jeweilige Treppe angepasst, daher ist dieses Liftsystem im Vergleich zu einem standardmäßigen Sitzlift mit höheren Kosten verbunden. Im Grunde ist dieser Lift für Wendeltreppen sowie Treppen mit einer L- oder U-Form geeignet.

Kurvenlift auf einer engen, gewundenen Treppe in einem Wohngebäude. Der Treppenlift ist an doppelten Schienen montiert und folgt dem Verlauf der Wendeltreppe, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Zugang zu ermöglichen. Die Treppe ist mit Teppichboden versehen, und der Lift verfügt über einen gepolsterten Sitz und Armlehnen für zusätzlichen Komfort.
Für besonders verwinkelte Treppenverläufe ist ein Kurvenlift das ideale Treppenliftsystem © cerro_photography / istockphoto.com

Plattformlift / Rollstuhllift 

Für Rollstuhlfahrer ist ein Plattformlift eine praktische Lösung, um Treppenstufen zu überwinden. Der Lift verfügt über eine Rampe und eine Plattform und wird ebenfalls entlang des Treppenverlaufes installiert. Die Plattform bietet stets ausreichend Platz für Rollstühle und Rollatoren. Plattformlifte sind für hohe Gewichte bis zu 350 Kilogramm ausgelegt, wodurch auch Elektrorollstühle sicher transportiert werden können. Unter der Kategorie Homelift gibt es zudem ebenfalls Modelle, die als Plattformlift bezeichnet werden. Diese Bauweise ähnelt jedoch einem klassischen Aufzug.

Rollstuhllift auf einer Treppe in einem öffentlichen Gebäude. Der Plattformlift ist mit Haltegriffen und einer breiten Fläche ausgestattet, um Rollstuhlfahrern den Zugang zu ermöglichen. Die Schienen verlaufen parallel zur Treppe und die Sicherheitsvorrichtungen sind sichtbar.
Ein Rollstuhllift ist einfach zu bedienen und sorgen für eine barrierefreie Treppe © Ratchat / istockphoto.com

Hublift/Hebelift

Die Bauweise eines Hublifts ähnelt der eines Plattformlifts, jedoch bewegt sich der Hublift ausschließlich senkrecht, sprich von oben nach unten. Ein Hebelift ist somit auch eine Art Senkrechtlift. Diesen findet man häufig in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Behörden, Schulen oder Bahnhöfen. Der Hublift ist eine gute Option, wenn eine Montage entlang eines Treppengeländers nicht möglich ist. In der Regel besteht er aus zwei bis drei Seitenwänden. Der Benutzer fährt über eine Rampe auf die Plattform. Vor Fahrtbeginn hebt sich die Rampe, sodass eine Barriere entsteht, die im Falle eines nach Rückwärtsrollen als Schutzbarriere dient. Ein Hublift benötigt mehr Platz als ein Steh- oder Sitzlift und ist auch kostenintensiver.

Hublift für Rollstuhlfahrer an einem Eingang mit Treppenstufen. Der Hebelift ist aus Metall und verfügt über ein transparentes Sicherheitsgeländer. Eine Rampe erleichtert den Zugang zur Plattform, die durch Bedienelemente an einem externen Bedienpult gesteuert wird. Der Hublift ist ideal für den barrierefreien Zugang zu Gebäuden in städtischen Umgebungen und ermöglicht Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine selbstständige Nutzung.
Ein Hublift bewegt sich anders als ein Plattformlift nur vertikal © Traimak_Ivan / istockphoto.com

Hängelift/Deckenlift

Die Schienenführung eines Hängelifts wird an der Decke montiert und kann nicht nur entlang der Treppe, sondern auch von Raum zu Raum verlaufen. Dadurch bleibt der Treppenbereich frei. Der Rollstuhl wird an eine Vorrichtung angedockt und befestigt. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ohne Rollstuhl gibt es ebenfalls Varianten mit Sitzflächen. Der Lift kann über einen Schalter oder eine Fernbedienung gesteuert werden, sodass mit einem Knopfdruck der Lift die Person in die Höhe hebt und in die nächste Etage fährt.

INFO:
Sogenannte Patientenlifter oder Personenlifter gehören zwar nicht zur Kategorie der Treppenlifte, sind jedoch eine Art Hängelift. Sie kommen besonders in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen zum Einsatz. Für das Pflegepersonal und den Patienten wird so zum Beispiel das Umsetzen vom Kranken- oder Pflegebett in den Rollstuhl erleichtert.

Homelift/Senkrechtlift mit und ohne Schacht

Ein Homelift ist eine kompakte Version eines herkömmlichen Aufzugs, speziell konzipiert für Wohnbereiche. Diese Senkrechtlifte können mit, aber auch ohne Schacht umgesetzt werden. Der Installationsort dieses Liftsystems kann frei gewählt werden und muss nicht unbedingt in der Nähe einer Treppe liegen. Möchten Sie die Umbaumaßnahmen so gering wie möglich halten, ist ein Homelift ohne Aufzugschacht, der aus einem selbsttragenden Bausystem aus zwei seitlichen Stützen besteht, eine gute Wahl. Die Liftkabine ist meist maximal zwei Quadratmeter groß und damit besonders platzsparend. Die Plattform bietet Platz für einen Rollstuhlfahrer oder für bis zu drei Personen. Ein Senkrechtlift mit Schacht ist in der Regel ein klassischer Personenaufzug und sollte möglichst bereits bei der Bauplanung eines Gebäudes miteinbezogen werden. Er kann aber auch jederzeit nachgerüstet werden.

Eleganter Homelift in einem luxuriösen Wohnhaus mit Marmorböden und einer geschwungenen Treppe. Der gläserne Aufzug mit Edelstahlrahmen fügt sich nahtlos in die klassische, stilvolle Innenarchitektur ein. Der Lift ist neben einer offenen Tür platziert und ermöglicht eine barrierefreie Verbindung zwischen den Stockwerken.
Ein Homelift ist eine besonders exklusives, aber kostspieliges Treppenlift-Modell © rilueda / istockphoto.com

Außenlift

Senkrechtlifte, wie Plattform-, Hub- oder Homelift, können auch im Außenbereich angebracht werden. Ein Außenlift wird am Mauerwerk sowie am Boden befestigt und sorgt somit auch im Außenbereich für Barrierefreiheit. Ein Außenlift ist zudem eine gute Möglichkeit ein Gebäude mit einem Aufzug nachzurüsten, auch wenn kein Schacht vorhanden ist. Im Allgemeinen können nahezu alle Treppenlifte, somit auch Sitz- und Stehlift, innen sowie auch außen installiert werden.

Ein moderner Außenlift an einem Wohnhaus
Ein Außenlift kann auch ohne vorhanden Aufzugschacht nachträglich an ein Haus angebaut werden © Sanimio.de
WUSSTEN SIE SCHON?
Treppenlifte müssen mit Sicherungsmechanismen ausgestattet sein. Die meisten Modelle verfügen über Sensoren, um zu verhindern, dass der Lift zu früh losfährt, bevor die Person sich gesetzt hat. Zudem verfügen die meistens Treppenliftsysteme auch über einen sogenannten Totmannschalter. Hierbei handelt es sich um eine Art Start-Stop-Mechanismus. Die Person, die den Treppenlift bedient, muss dabei den Knopf oder Hebel durchgehend betätigen, damit der Lift weiterfährt. Beim Loslassen kommt es zum Stillstand. So kann sichergestellt werden, dass die Person handlungsfähig ist. Für Erkrankungen wie Parkinson oder Demenz sind Liftsysteme daher nicht zu empfehlen, da eine selbstständige und bewusste Bedienung nicht gewährleistet werden kann. Um herauszufinden, ob Sie für einen Treppenlift infrage kommen und ob die Kosten bezuschusst werden, müssen Sie im Vorfeld ein MDK-Gutachten bei der Pflegekasse einreichen, um den Pflegegrad festzustellen. [1] [2]


Welche Alternativen gibt es zum Treppenlift?

Falls ein Treppenlift nicht eingebaut werden kann oder Sie nach einer mobilen Lösung suchen, gibt es alternative Hilfsmittel, die das Treppensteigen erleichtern. Dazu gehören folgende:

  • Treppensteiger
  • Treppenraupe

Im Unterschied zum automatisierten Treppenlift können diese beiden Geräte in der Regel nicht eigenständig genutzt werden, sondern benötigen eine Hilfsperson. Jedoch gibt es auch Anbieter für Treppenraupen-Modelle, die Rollstuhlfahrer auch selbst bedienen können. Diese mobilen Treppenhilfen sind nicht fest installiert und können daher flexibel an verschiedenen Treppen und somit auch außerhalb des eigenen Zuhauses eingesetzt werden.

Beide Varianten sind elektrisch angetrieben, jedoch mit einem wichtigen Unterschied: Während der Treppensteiger auf Rädern läuft, verfügt die Treppenraupe über ein Kettenfahrwerk, auch Raupenfahrwerk genannt. Die grundlegende Bedienung und Bauweise von Treppensteiger und Treppenraupe erinnert an eine Art Sackkarre. Das Liftsystem ist je nach Modell mit einem Sitz samt Rücken- und Armlehnen oder einer Plattform ausgestattet, auf die ein Rollstuhl angedockt werden kann. Die zu transportierende Person fährt mit dem Rollstuhl rückwärts auf den mobilen Lift. Nach der Sicherung neigt die Begleitperson das Gerät vorsichtig nach hinten, fährt an die erste Stufe heran und aktiviert den Motor. Die Begleitperson kann dann ohne größeren Kraftaufwand die Treppenhilfe an den Haltegriffen von Stufe zu Stufe ziehen.

Treppenlift als Mieter: Möglichkeiten in einem Mietshaus

Wenn Ihnen das Überwinden der Treppenstufen im Haus zunehmend schwer fällt, muss der Vermieter in der Regel der Installation eines Treppenlifts zustimmen. Holen Sie sich zuvor jedoch eine schriftliche Zustimmung für den Einbau. [1] Die Kosten für den Einbau tragen jedoch Sie als Mieter, wobei finanzielle Zuschüsse beantragt werden können. Wichtig: Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) von 2014 ist nicht die Krankenkasse, sondern die Pflegekasse für solche Zuschusszahlungen zuständig. Hierfür muss jedoch ein bestimmter Pflegegrad vorgewiesen werden. Dieses Urteil bezieht sich dabei auf den Paragraf 40 XI aus dem Sozialgesetzbuch (SGB). [3] Informieren Sie sich am besten direkt bei Ihrer Pflegekasse über den konkreten Ablauf der Beantragung.

Unterschied zwischen Krankenkassen und Pflegekasse
Die Pflegekasse ist ein Teil der Krankenkasse, jedoch übernehmen diese beiden Bereiche unterschiedliche Aufgaben im Gesundheitssystem. Die Krankenkasse ist für Leistungen und Kosten für ärztlich verschriebene Versorgung im Falle einer Erkrankung oder eines Unfalls verantwortlich. In der Regel bemühen sich die Kassen dabei um eine vollständige Kostendeckung. Die Pflegekasse hingegen übernimmt stets Teilkosten und zwar bei Personen, die eine mittel- bis langfristige Pflege benötigen. Für diese Leistungszahlungen muss hierfür mindestens ein Pflegegrad 1 vorliegen.

Treppenlift-Arten: Vorteile und Nachteile im Überblick 

Treppenlift ModellVorteileNachteile
Stehlift
  • platzsparend
  • ideal für schmale Treppen
  • unkomplizierter Einbau
  • besonders geeignet bei leichten Mobilitätseinschränkungen oder Personen mit Kreislaufproblemen
  • nicht für längere Fahrten geeignet
  • erfordert eine ausreichende Deckenhöhe von mindestens 2,25 Meter
  • weniger komfortabel
Sitzlift
  • sehr komfortabel
  • einfache Bedienung per Fernbedienung oder Joystick
  • bei allen Treppenarten umsetzbar
  • benötigt etwas Platz bei schmalen Treppen
Kurvenlift
  • speziell für kurvige Treppenverläufe oder mehrere Etagen geeignet
  • flexible Schienenführung möglich
  • mit höheren Kosten verbunden im Vergleich zu geraden Liften
  • längere Liefer- und Einbauzeiten
Plattformlift / Rollstuhllift
  • großzügige Plattform für Rollstühle oder Rollatoren
  • hohe Tragkraft, auch für Elektrorollstühle
  • einfache Sicherung der Person
  • nimmt relativ viel Raum ein
  • nur für Treppen mit breiten Stufen geeignet
Hängelift / Deckenlift
  • Schienen an der Decke, Treppenbereich bleibt begehbar
  • eignet sich zudem für verschiedene Raumverbindungen
  • Schienen können erweitert werden
  • auch für große Lasten geeignet
  • aufwendige Installation
  • hochpreisig
  • Raumdecken müssen für Montage geeignet sein
Homelift / Senkrechtlift ohne Schacht
  • kann in mehreren Etagen eingebaut werden
  • selbsttragende Konstruktion, kein Mauerschacht notwendig
  • einfache Montage
  • stilvolle Treppenhilfe für Wohnbereiche
  • kostspieliger als herkömmliche Liftsystem
Hublift / Hebelift
  • ideal für Rollstuhlfahrer und Begleitperson, Angehörige etc.
  • bequeme eigenständige Bedienung
  • hohe Traglast
  • im Innen- und Außenbereich einsetzbar
  • preiswerter als ein Aufzug oder ein Plattformlift
  • nur vertikale Bewegung möglich
  • teurer als einfache Rampenlösungen
  • relativ hoher Platzbedarf
Außenlift
  • stabile, wetterfeste Konstruktion
  • für Eingangs- oder Gartentreppen geeignet
  • großräumig
  • hohe Traglastbarriere
  • freier Außenbereich
  • steigert den Immobilienwert
  • keine Baumaßnahmen im Wohnraum
  • hoher Wartungsaufwand
  • hochpreisig, durch spezielle Außenbeschichtung
  • in der Regel Baugenehmigung notwendig
Treppensteiger
  • mobil und leicht zu transportieren, daher ideal für unterwegs
  • kann an verschiedenen Treppen und Stufen eingesetzt werden
  • wenig Selbstständigkeit
  • eine Hilfsperson wird benötigt
  • Belastung für die Begleitperson
  • relativ preiswert
Treppenraupe
  • mobil und flexibel einsetzbar
  • manche Modelle auch selbstständig bedienbar
  • mit den meisten Standardrollstühlen kompatibel
  • einfache Bedienung
  • hohe Traglast
  • leichte Bedienbarkeit
  • ausschließlich für gerade Treppen geeignet
  • weniger stabil auf schmalen und gewendelten Treppen

Welcher Treppenlift für Sie oder Ihre Angehörigen am besten geeignet ist, hängt von der individuellen körperlichen Gesundheit und der Wohnsituation ab. Lassen Sie sich von verschiedenen Anbietern unverbindlich beraten, um so das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. 



Wie funktioniert ein Treppenlift? 

Treppenliftsysteme sind elektrisch angetrieben. Lifte, die entlang der Treppe verlaufen, besitzen am unteren und oberen Ende der Treppe eine Ladeleiste, an die der Akku beim Kontakt aufgeladen wird. Modelle, die unabhängig vom Treppenverlauf eingebaut werden, wie etwa Homelifte oder Rollstuhllifte, verfügen über einen Elektromotor und sollten zusätzlich mit einem Notfall-Akku ausgestattet sein.

Treppenlift-ModellFunktion
StehliftDie Person steht auf der Plattform, hält sich an den stabilen seitlichen Armlehnen fest und wird entlang einer Schiene sicher die Treppe hinauf- und hinuntergeführt. Der Antrieb erfolgt über einen Elektromotor und ein Zahnradgetriebe. Durch die schmale Bauweise passt der Stehlift auch auf enge Treppen und ist eine platzsparende Lösung für eingeschränkte Platzverhältnisse.
SitzliftBeim Sitzlift sitzt der Nutzer auf einem gepolsterten, drehbaren Sitz. Der Lift bewegt sich entlang einer Schiene und wird durch eine Fernbedienung oder einen Joystick bedient. Die Drehfunktion des Sitzes erleichtert das Ein- und Aussteigen, was die Nutzung sicherer und komfortabler macht. Der Sitzlift ist sowohl für gerade als auch für kurvige Treppen einsetzbar und bietet eine zuverlässige Lösung für Menschen, die Unterstützung beim Treppensteigen benötigen.
KurvenliftDer Kurvenlift ist speziell für enge oder gewendelte Treppen ausgelegt und ist ebenfalls mit einem Elektromotor ausgestattet. Dieses Liftsystem fährt entlang einer maßgefertigten Schiene, die exakt an den Treppenverlauf angepasst ist. Mit einem Reibradantrieb kann der Kurvenlift mehrere Etagen oder enge Biegungen sicher überwinden und ist ideal für Haushalte mit komplexen Treppen. Ein Zahnradgetriebe besitzt hierfür eine zu starre Bauweise.Die Steuerung erfolgt ebenfalls über einen Joystick oder eine Fernbedienung, was eine einfache Handhabung ermöglicht.
Plattformlift / RollstuhlliftDieser Lift bewegt sich mithilfe eines Elektromotors entlang der Treppe und ist mit einer hohen Traglast ausgestattet, um auch schwere Elektrorollstühle sicher zu transportieren. Die Plattform verfügt über Schutzvorrichtungen wie Klappschranken und Sicherheitsgurte, um die Nutzer während der Fahrt zu sichern. Dieser Lift ist speziell für breite Treppen geeignet und ermöglicht Rollstuhlfahrern ein hohes Maß an Mobilität. 
Hängelift / DeckenliftDer Hängelift oder Deckenlift wird durch ein Schienensystem an der Decke befestigt, sodass der Lift sich entlang der Decke über die Treppe hinweg bewegt. Der Rollstuhl wird an eine spezielle Vorrichtung eingehängt. Hochwertige Hängelifte sind ebenfalls mit Sicherheitsmechanismen ausgestattet, die ein ungewolltes Absenken verhindern und im Falle eines Stromausfalls durch eine Notstromversorgung den Lifttransport absichern.
Homelift / Senkrechtlift ohne SchachtDer Homelift ist ein privater Aufzug, der keinen Mauerschacht benötigt. Dieser Treppenlift wird durch eine selbsttragende Stahl-Glas-Konstruktion gehalten und bewegt sich vertikal wie ein normaler Aufzug. Er kann in kleinen Kabinen bis zu zwei Quadratmetern Größe gebaut werden und wird per Knopfdruck bedient. Das Liftsystem wird durch einen Elektromotor angetrieben, wobei es an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen werden kann. Die Technik besteht bei einer Höhe von bis zu drei Metern lediglich aus einem Zugsystem. Bei größeren Höhenunterschieden gibt es auch Varianten mit Spindel- oder Hydraulikantrieb. Die Maschinen und Leitungen nehmen relativ wenig Platz ein und sind oft in der Decke des Aufzugs verbaut.
Hublift / HebeliftDer Hublift funktioniert ebenfalls mit einem Spindelantrieb und einem Elektromotor. Die Person fährt mit einem Rollstuhl oder Rollator auf die Plattform und wird sanft auf die gewünschte Höhe angehoben. Er ist häufig im Eingangsbereich von Gebäuden oder auf öffentlichen Wegen zu finden und bietet eine barrierefreie Lösung für kurze Ebenenüberwindungen.
Außenlift Der Außenlift ist ein wetterfestes Liftsystem und wird oft für Eingangstreppen, Gartenwege oder Außenbereiche verwendet. Der Fahrkorb fährt mit einem vertikalen Schienensystem nach oben und unten. Die Technik dahinter ist im Vergleich komplexer, weshalb hier ein zusätzlicher Maschinenraum notwendig ist. Zudem ist daher auch eine intensivere Wartung notwendig.
TreppensteigerDer Treppensteiger wird entweder an einen Rollstuhl gekoppelt oder ist mit einer eigenen Sitzvorrichtung ausgestattet. Durch einen batteriebetriebenen Motor und spezielle Rollen kann die Hilfsperson den Treppensteiger vorsichtig die Stufen hinauf- und hinunter bewegen. Diese flexible Lösung eignet sich sowohl für gerade als auch gewendelte Treppen und ist besonders praktisch, wenn keine fest installierte Treppenhilfe vorhanden ist. 
Treppenraupe Die Treppenraupe wird ebenfalls elektrisch angetrieben, aber besitzt ein Kettenfahrwerk, weshalb sie weniger für einen gewundenen Treppenverlauf, sondern eher für eine gerade Treppe geeignet ist. Da sie ein Kettenfahrwerk hat, kann sie auch unebene Oberflächen überwinden. Die Treppenraupe ist jedoch weniger für gewundene Treppen geeignet und benötigt eine flache, gerade Treppe für einen sicheren Einsatz.

Welche Kosten entstehen bei den verschiedenen Treppenlift-Typen?

Der Preis hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie

  • dem Anbieter,
  • dem Treppenverlauf,
  • dem Modell, 
  • der Ausstattung
  • und den Einbaukosten

Im Durchschnitt liegen die Kosten für einen Treppenlift zwischen 2.000 und 15.000 Euro, können jedoch je nach Zusatzfunktionen auch höher ausfallen. Sitzlifte und Stehlifte gehören dabei zu den preiswerteren Modellen. Der Preis für einen Hublift beginnt bei etwa 11.000 Euro, während ein Plattformlift bis zu 15.000 Euro kosten kann. Auch ein Kurvenlift liegt in diesem Preissegment, wobei der Preis durch die individuelle Anpassung der Schienen weiter steigen kann. Hochwertige Varianten können hier über 20.000 Euro kosten. Ein exklusiver Homelift ist im höheren Preissegment angesiedelt und kann je nach Ausführung 30.000 Euro oder sogar mehr kosten.

Zusätzlich sollten auch laufende Kosten, wie die Wartung, einkalkuliert werden. Für Außenlifte können außerdem Gebühren für Baugenehmigungen hinzukommen. Durch Zuschüsse der Pflegekassen und weitere regionale Fördermittel können Sie die Gesamtausgaben reduzieren. Da ein Treppenlift ein wichtiges Hilfsmittel für den Alltag darstellt, sollten Sie auf hohe Qualität, Sicherheit und Ihre individuellen Bedürfnisse achten.

INFO:
Ein Gebrauchtkauf ist ebenfalls möglich, wodurch Sie auf jeden Fall Geld sparen können. Jedoch sollten Sie bedenken, dass bei älteren Modellen Ersatzteile möglicherweise nicht mehr im Handel sind, wodurch zukünftige Reparaturmaßnahmen erschwert oder nicht durchgeführt werden können.

Vergleichen Sie im Vorfeld mehrere Anbieter und deren Modelle miteinander und lassen Sie sich ausführlich beraten. So können Sie sicher gehen, das ideale Modell für sich oder Ihre Angehörigen zu finden.



Fazit 

Eine Treppenhilfe ist für Menschen mit körperlichen Mobilitätseinschränkungen aufgrund einer Krankheit oder dem Alter ein wichtiges Hilfsmittel, um sich im Alltag in den eigenen vier Wänden selbstständig und sicher zu bewegen. Es gibt unterschiedliche Modelle, wobei es bei der Auswahl wichtig ist, auf die individuellen Bedürfnisse und die Wohnsituation zu achten. Neben dem Neukauf gibt es auch die Möglichkeit eines Gebrauchtkaufs, wobei Sie hier den Zustand des Liftsystem genau prüfen sollten. Auch in Mietwohnungen ist es möglich, mit der Zustimmung des Eigentümers einen Treppenlift im Treppenhaus einbauen zu lassen. Als Vermieter übernehmen Sie hierfür die Kosten und sorgen bei einem Auszug für einen ordnungsgemäßen Rückbau. Die Pflegekasse übernimmt unter den richtigen Voraussetzungen Teilkosten beim Kauf einer Treppenhilfe.

Quellen

[1] (O. J.). Uni-hamburg.de. Abgerufen 12. November 2024, von https://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2024/175888/pdf/DSH_Magazin_szuu_2023_01_dsh.pdf

[2] Erwarten, D. A. zu, Maßnahmen, O. K. D., & Werden, W. P. der Z. (o. J.). Entscheidungshilfe für den Erwerb eines Treppenliftes 1. Bedarf abklären. Verbraucherzentrale.de. Abgerufen 12. November 2024, von https://www.verbraucherzentrale.de/sites/default/files/2024-09/entscheidungshilfe-fur-den-erwerb-von-treppenlifte.pdf

[3] Vom, U. D. B. (o. J.). Treppensteighilfe ist Pflegehilfsmittel. Bvkm.de. Abgerufen 12. November 2024, von https://bvkm.de/wp-content/uploads/2019/08/pflegeversicherung_1treppensteighilfe.pdf

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.